Netzpolitisches Papier der Deutschen Bischofskonferenz

Wortwolke Digitalisierung: Symbolbild Netzpolitisches Papier
Bild: Clearingstelle Medienkompetenz – created with tagul

Medienbildung und Teilhabegerechtigkeit

Die zahlreichen Veränderungen, die unter dem Oberbegriff Digitalisierung stattfinden, wirken sich tiefgreifend auf alle gesellschaftlichen Felder aus; Arbeit und Freizeit, Versorgung und Verkehr, Gesundheit und Erholung erfahren einen tiefgreifenden Wandel. Stichworte wie Algorithmen, Big Data, Digitale Bildung, Disruption, Künstliche Intelligenz, Industrie 4.0, Internet der Dinge und Robotik bestimmen die gesellschaftlichen Debatten. Angesichts eines Primats der Ökonomie müssen ethische Fragen immer wieder thematisiert werden: Welche Rolle spielt aber der Mensch in diesen Veränderungen? Wie wird das Humanum in diesen Umbrüchen gesichert? Reicht eine klassische Verantwortungsethik noch aus oder brauchen wir eine „digitale Ethik“ zur Wahrung der Menschenwürde?

Die angesprochenen Entwicklungen haben aber auch eine politische Dimension; zahlreiche Phänomene werden daher auch unter dem Oberbegriff „Netzpolitik“ diskutiert. Grundsätzlich braucht es dabei taugliche ordnungspolitische Regelungen, die sowohl unserem christlichen Menschenbild als auch der Dynamik der Medienwelt Rechnung tragen. Die Publizistische Kommission der Deutschen Bischofskonferenz mit ihrer Expertengruppe Social Media, die den Auftrag hat, den digitalen Wandel zu beobachten und Empfehlungen für kirchliches Handeln zu entwickeln, hat daher in enger Zusammenarbeit mit dem Katholi­schen Büro in Berlin und der Arbeitsgruppe kirchlicher Datenschützer unter dem Titel „Medienbildung und Teilhabegerechtigkeit“ ein Impulspapier vorgelegt. Darin werden exemplarisch die netzpolitischen Herausforderungen in den Themenfeldern Datenschutzsensibilität, Teilhabegerechtigkeit, Urheberrecht, Jugendmedienschutz, Hass und Verrohung im Netz sowie Medienkompetenz / Medienbildung beschrieben. Die Prinzipien der Katholischen Soziallehre – Personalität und Gemeinwohlorientierung, Solidarität und Subsidiarität – dienen dabei als Orientierung für die Formulierung von Bewertungen und Empfehlungen für den kirchlichen Bereich.

Aufgrund der Komplexität der damit verbundenen Prozesse und der vielschichtigen Interessenlagen von Anbietern und Nutzern bedarf es sowohl rechtlicher Rahmenbedingungen als auch umfassender Angebote zur Medienbildung, um die gewachsenen Schutzmechanismen des Rechts auch in der digitalen Welt zu erhalten und allen Menschen Teilhabe in allen gesellschaftlichen Feldern zu ermöglichen, die zunehmend durch Digitalisierung geprägt werden. Der Beitrag der katholischen Kirche angesichts der Digitalisierung besteht daher in einem nachdrücklichen Eintreten für einen Wertediskurs und die Geltung rechtlicher sowie ethisch-moralischer Standards. Dazu gehören auch ihr Engagement für Teilhabegerechtigkeit, Medienbildung sowie einen zeitgemäßen Jugendmedienschutz.

Die Broschüre „Medienbildung und Teilhabegerechtigkeit“ (Arbeitshilfen Nr. 288) finden Sie hier als pdf-Datei zum Herunterladen.

Auf der Seite der Deutschen Bischofskonferenz kann sie auch als gedrucktes Exemplar bestellt werden.

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