Liebe Leserinnen und Leser,
Bild: Sascha Draheim
vor zwei Wochen begann die schrittweise Lockerung der Kontaktbeschränkungen; nach und nach sollen Schulen und Kitas wieder öffnen – wobei es wohl bis zu den Sommerferien keinen regulären Unterricht mehr geben wird. Zumindest die Hochschulen werden dieses Sommersemester wohl überwiegend mittels E-Learning durchführen und bis auf Weiteres auf Präsenzlehre verzichten. Und wie funktioniert das so?
Die aktuelle JIM-Studie ist kaum vier Wochen auf dem Markt, da haben die AutorInnen eine erste Sonderstudie unter dem Titel JIMplus 2020 vorgelegt. Der Titel Corona-Zusatzuntersuchung beschreibt den Inhalt: Schülerinnen und Schüler zwischen 12 und 19 Jahren kamen nach eigenen Angaben mit der ersten Phase der Schulschließung ganz gut zurecht. Insgesamt bewerten sie die Gesamtsituation mit der Note 2,5. 16 Prozent vergeben die Note 1 auf die Frage, wie „Schule zuhause“ insgesamt geklappt hat, je etwa ein Drittel benotet mit „gut“ (36 %) oder „befriedigend“ (32 %). Dass bei den schulischen Bemühungen – vermutlich auch aufgrund fehlender Ausstattung – noch reichlich Luft nach oben ist, liegt nahe, wenn 10 % der Befragten Aufgaben per WhatsApp zugeschickt bekommen.Wie kommen Sie persönlich mit den Veränderungen zurecht? Sind die Belastungen und Einschränkungen noch tragbar – oder sehen Sie sogar hier und da Vorteile, z.B. aus dem massiven Digitalisierungsschub, der den gesamten Bildungssektor nolens volens erreicht hat?
Für all die wertvollen Dinge, die wir nach Corona nicht vergessen wollen, bzw. sollten, hat iRights-Lab eine eigene Website eingerichtet: dem Postcoronamat können Sie Ihre Wünsche und Gedanken anvertrauen. Bereits jetzt gibt es dort eine beeindruckende Sammlung von Beispielen großer Menschlichkeit und Klugheit.
Wie sehen Sie das? Ich freue mich auf den Austausch – auf welchem Kanal auch immer – und hoffentlich bald auch wieder „live“ und „face-to-face“ bei Tagungen und anderen Veranstaltungen.
Beste Grüße – und bleiben Sie gesund!
Prof. Andreas Büsch
Leiter der Clearingstelle Medienkompetenz
Direkt zu den einzelnen Rubriken:
Tagungen und Termine
Corona: „Ein gefundenes Fressen“ für Extremisten?
Unsere Veranstaltung Digital 2020 mussten wir aufgrund von Covid-19 als Präsenzveranstaltung absagen. Die gesamte Veranstaltung wird auf den 21./22.01.2021 verschoben. Am 4. Juni 2020 finden stattdessen zwei Online-Sessions statt: Wie Extremist*innen die Corona-Pandemie nutzen und wie sich das theoretisch und praktisch in Online-Bildungsformaten bearbeiten lässt.
Filmtipp
„Checker Tobi – Der Internet Check“
Jeden Tag werden über das Internet Millionen von Bildern, Nachrichten oder Videos verschickt. Der Checker Tobi geht im Video u. a. der Frage nach, wie und wann genau das Internet entstanden ist und was soziale Netzwerke bedeuten? Das Video der Checker-Freunde ist durch seine leichte Erklärweise v. a. für Kinder bestens geeignet, um in die Welt des WWW einzutauchen.
Mekomat
JIM-Studie 2019 
Unser Mekomat des Monats: die JIM-Studie 2019! Vier Monate später als üblich ist nun die jährliche Studie zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger veröffentlicht worden. Wir haben die wichtigsten Ergebnisse in einem kurzen Beitrag zusammengefasst. Die Studie selbst gibt es ebenso wie Dateien mit allen Grafiken aus der Studie als Download auf der Website des mpfs.
Zertifikatskurs #mepps
#mepps aktuelle Informationen 
Auch für den Zertifikatskurs hat Covid-19 unmittelbare Auswirkungen: die zweite Präsenzphase musste verschoben werden; etliche Teilnehmende können ihre Praxisprojekte nicht wie vorgesehen durchführen. Dennoch hoffen wir, im Herbst den siebten Durchgang starten zu können. Bewerbungen dafür sind möglich unter t1p.de/bewerbung-mepps bis 30. Juli 2020.
Kooperationspartner
GMK: Digitalcheck
Wie steht es eigentlich um die eigene Medienkompetenz? Seit Anfang März kann das jede*r online überprüfen mit dem DigitalCheckNRW. Das Angebot, von der GMK für die Landesregierung entwickelt, basiert auf dem Medien-kompetenzrahmen Nordrhein-Westfalen, der für Schulen entwickelt und jetzt für Erwachsene erweitert wurde, um lebensbegleitendes Lernen zu fördern.
Fundstücke des Monats
Fake-Filter 
Die Bundeszentrale für politische Bildung hat das Webprojekt FakeFIlter entwickelt. Es geht in zehn Folgen, geleitet von YouTuber Mr. Trashpack, um FakeNews und verwandte Phänomene. Dabei werden praktische Tipps und Tricks erläutert. Ziel ist es, ein Orientierungswissen zu schaffen und den Umgang mit Informationen und Falschmeldungen im Netz zu lernen.
Fake-News hießen früher Desinformation 
Die Verbreitung von falschen oder irreführenden Informationen vor allem in sozialen Medien beschäftigt auch die Landesmedienanstalten. Zu der zentralen Frage, ob und wie die schädliche Verbreitung von Desinformation unter Berücksichtigung der freien Meinungsäußerung eingedämmt werden kann, bietet der Sammelband verschiedene Perspektiven.
Preis für Innovation in der Erwachsenenbildung 2020
Selten hat der Preis des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung so gut in die Zeit gepasst wie jetzt: bis 30.11.2020 können sich Anbieter innovativer Bildungsangebote bewerben. Das Thema: Wie entwickeln Pädagoginnen und Pädagogen Kompetenzen, um digitale Medien klug zu nutzen? Wie lernen Lehrende, wie man digitale Medien gewinnbringend nutzen kann?
Bildnachweise (von oben nach unten): Sascha Draheim | Khosrork | br | mpfs | Ulrich Tausend | DigitalCheckNRW – GMK | Markus Winkler – unsplash.com | LfM | DIE
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