Worum geht`s?
Eckdaten des Films:
Ein Film von Rainer Fromm
Länge: 26 Minuten
Erscheinungsjahr, Produktionsland: 2023, Deutschland
Produktion: Matthias-Film gGmbH
empfohlen ab 14 Jahren, Lehrprogramm gemäß § 14 JuSchG
Schuljahre: ab 9
Die Krisen unserer Zeit verunsichern viele Menschen wie schon lange nicht mehr. Verschwörungsmythen bieten simple Erklärungen für komplexe Zusammenhänge und benennen scheinbar die Schuldigen, auf die man seine Wut über die eigene Verletzlichkeit und Ohnmacht richten kann. Von der Hexenverfolgung im späten Mittelalter über antisemitische Verschwörungsmythen nicht nur im Nationalsozialismus bis hin zur Coronaleugnung werden gesellschaftliche, politische und psychologische Muster deutlich, die Verschwörungserzählungen vor allem in Krisenzeiten für viele Menschen bis heute so verfänglich machen. Der Film lässt Verschwörungsgläubige und Expert:innen zu Wort kommen und beleuchtet damit das Phänomen aus verschiedenen Perspektiven. Deutlich wird dabei, dass Verschwörungsglaube kein Spleen vereinzelter Exzentriker:innen, sondern in allen Gruppen unserer Gesellschaft weit verbreitet ist. Der Film zeigt eindringlich, welch finstere Blüten Verschwörungsmythen im Laufe der Zeit immer wieder treiben, und macht deutlich: Auch heute, in einer vermeintlich aufgeklärten, rationalen Gesellschaft, können sich Irrationalität und Verschwörungsglaube problemlos verbreiten. (Matthias-Film gGmbh)
Welche medienpädagogischen Themen werden im Film angesprochen?
- Verschwörungserzählungen
- Desinformation
- Folgen und Wirkung der Verbreitung von (falschen) Informationen
- Extremismus
- Informationskompetenz
- Medienkompetenz
Verschwörungserzählungen als Teil der Geschichte
Verschwörungsmythen, Radikalisierung und Extremismus in jede Richtung sind vor allem seit dem Beginn der COVID-19-Pandemie 2020 immer wieder in den Schlagzeilen. Die Ursache dafür ist, dass Verschwörungserzählungen immer mehr Öffentlichkeit erfahren. Dass sich Menschen Gruppen zuwenden, die extremistisch, radikal und verschwörungsgläubig sind, geschieht nicht ohne Grund. Bei einer genauen Betrachtung der vergangenen Geschichte und der Zeitgeschichte wird deutlich, dass Krisen und Problemlagen oftmals zu einer Flucht in Verschwörungsmythen und Radikalisierung führen.
Krisen bedrohen das eigene Leben, den eigenen Wohlstand und die gewohnte Lebensweise und lösen bei vielen Menschen Ängste, Sorgen und das Gefühl von Machtlosigkeit aus. Die politischen oder wissenschaftlichen Hintergründe sind oft komplex und schwer zu begreifen. Da es dem Menschen immanent ist, sich die Dinge, die um ihn passieren, erklären zu wollen, benötigt es eine tiefgehende Auseinandersetzung. Allerdings ist diese sehr zeitintensiv und aufwändig und zu manchem komplexen Dilemma gibt es keine Lösung.
Verschwörungsmythen als vermeindlich schnelle und einfache Lösung
An diesem Punkt kommen Verschwörungstheorien ins Spiel. Im Kontext des Films wird wie auch in der öffentlichen Debatte öfters dieser Begriff benutzt, obwohl er eigentlich sachlich falsch ist. Denn Theorien sind ein wissenschaftlicher Begriff; sie können mit nachvollziehbaren Methoden überprüft oder widerlegt werden. Dass ist aber bei Verschwörungserzählungen bzw. -mythen genau nicht der Fall. Deren Narrative bieten für komplexe, undurchsichtige und teils unerklärliche Vorgänge schlichte Lösungen und Erklärungen. Außerdem zeigen die „Theorien“ auf, wer die angeblichen Verursacher:innen der Probleme sein sollen. Damit schaffen sie ein Feindbild und überlassen bei der Suche nach den Gründen nichts dem Zufall. Das spricht viele Menschen an, denn der Zufall oder unbeeinflussbare Umstände als Ursachen für globales Geschehen und für Krisen machen das eigene Leben unsicher und unkontrollierbar. Der Gedanke daran, dass es eine konkrete Erklärung gibt, die bekämpft werden kann, gibt die Sicherheit und das Gefühl der Kontrolle zurück und ist deshalb für viele so attraktiv.
Für die Anhänger:inen von Verschwörungstheorien verändert sich die Wahrnehmung in eine gefährliche Richtung. Die Feindbilder führen zu einem vereinfachenden Denken in Stereotypen: Die „anderen“ sind die Bösen und man selbst ist Teil der „Guten“, die die Intrigen durchschauen. Diese Art der Wahrnehmung kann schnell gefährlich werden. Denn das Schwarz-Weiß-Denken, das Zwischentöne und eine komplexe Reflexion ausschließt, schreibt dem Gegenüber die alleinige Schuld für die Probleme zu. Das kann zu einer Radikalisierung führen, die Ausschreitungen und Gewalt gegen die „Schuldigen“ legitimiert. Dieses Phänomen ist immer wieder zu beobachten. In den Hochphasen der COVID-19-Pandemie waren diese Muster beispielsweise bei den sogenannten „Querdenkern“ erkennbar.
Wiederkehrende Systematik in Verschwörungserzählungen
Die genannten Muster hinter den Verschwörungserzählungen und die Auswirkungen auf das gesellschaftliche Leben sind nichts Neues. Schon seit Jahrhunderten entwickeln sich in Krisen abstruse Erklärungsversuche und Verschwörungen. Und immer wieder werden dieselben Bevölkerungsgruppen dafür verantwortlich gemacht. Das Judentum etwa wird in der Geschichte seit Begrinn der Zeit als Verursacher aller möglichen Krisen und Katastrophen verfolgt – sei es bei den Kreuzzügen, in Zeiten der Pest oder vor allem für die perfiden Zwecke des Nationalsozialismus. Aber auch Frauen, Führungspersonen und Finanzeliten müssen als Sündenböcke für Krisen herhalten. Den Verschwörungstheorien liegen meist internalisierte irrationale Einstellungen wie Antisemitismus, Rassismus und Frauenfeindlichkeit zugrunde, die in jeder Gesellschaft zu finden sind und von Generation zu Generation weitergegeben werden.
Der Versuch, die Anhänger:innen von Verschwörungsmythen auf die Widersprüche aufmerksam zu machen, erweist sich als schwer. In ihrer Filterblase geht es nicht um rationales, vernünftiges Verstehen. Verschwörungserzählungen ziehen die Menschen nicht mit logischen Erklärungen in ihren Bann, sondern zielen auf ihre Gefühle, Unsicherheiten und Ängste ab. Indem sie die Menschen angeblich dazu befähigen, die Welt und die Geschehnisse auf ihre Weise zu begreifen, geben sie ihnen ein Gefühl von Sicherheit und Macht.
Die Annahme, dass die Zahl der Verschwörungsgläubigen durch das Internet und die damit erweiterten Informationsmöglichkeiten zurückgeht, bestätigt sich nicht. Im Gegenteil verbreiten sich Verschwörungsmythen sogar global, weil die Menschen sich über alle Grenzen hinweg online vernetzen können. Verschwörungserzählungen gelangen heute auch an Orte, an denen die Stigmatisierung bestimmter Gruppen geschichtlich nie ein Thema war. Die Digitalisierung macht es einfacher, Gleichgesinnte zu finden und sich mit diesen auszutauschen. Dadurch kommt es zu einer intensiveren gegenseitigen Bestätigung und Bestärkung.
Medien- und Informationskompetenz als Schutz vor Irrationalismus
Durch die rasante Entwicklung der digitalen Medien und den permanenten Informationsfluss verbreiten sich auch Verschwörungstheorien und extremistische Meinungen immer schneller. Verschwörungserzählungen werden in den letzten Jahren, besonders seit der Corona-Pandemie, immer präsenter. Die effektivsten Mittel, um sich und andere vor Verschwörungsmythen zu schützen, sind Bildung und Aufklärung. Deshalb ist es schon im Kindes- und Jugendalter von hoher Bedeutung zu lernen, wie mit Informationen und Nachrichten umzugehen ist. Wenn dieser Lernprozess früh beginnt, werden die Menschen und damit die Gesellschaft widerstandsfähiger gegenüber Desinformationen und Verschwörungsglauben.
Die Beschäftigung mit den Themen Fake News und Verschwörungen hilft dabei, die Verbreitungsmuster und die Strukturen hinter den Theorien und Mythen verständlich und nachvollziehbar zu machen. Menschen, die sich eine solche Medien- und Informationskompetenz angeeignet haben, können Nachrichten und Inhalte auf ihren Hintergrund hin analysieren und erkennen, wenn Aussagen nicht logisch, rational und nachvollziehbar sind. Grundsätzlich gehen Menschen mit einer geschulten Medienkompetenz bewusster mit Informationen um und prüfen die Quellen genauer. Der kritische Blick und das Hinterfragen schützen davor, auf Verschwörungstheorien hereinzufallen. Deshalb ist es essenziell, über diese Themen zu sprechen und aufzuzeigen, welche Mechanismen sich dahinter verbergen.
Zum Einsatz in der (außer-)schulischen Medienarbeit mit Jugendlichen
Soziale Netzwerke wie TikTok, Instagram und Co., genauso wie Messenger-Dienste wie Whatsapp, Signal und andere, sind effiziente Werkzeuge dafür, eigene Meinungen und Ideen möglichst schnell mit möglichst vielen Menschen zu teilen. In wenigen Sekunden können Inhalte von Tausenden Nutzer:innen gesehen werden. Diese Tatsache machen sich auch Verschwörungsverbreiter:innen zunutze. Je nach Filterblase und Plattform finden sich unzählige hetzerische Kurzvideos zu Themen von Verschwörungserzählungen, die darauf abzielen, andere Menschen zu manipulieren und zur Übernahme der eigenen irrationalen Ansichten zu bewegen. Die meisten Jugendlichen sind täglich online. Dabei bewegen sie sich in der Regel allein auf den Plattformen. Das bedeutet auch, dass sie zunächst allein mit den Inhalten konfrontiert sind. Denn es ist weder durchführbar noch pädagogisch sinnvoll, dass Erziehungsberechtigte jeden (digitalen) Schritt der Kinder mitverfolgen. Umso wichtiger ist es, Kinder und Jugendliche auf die Gefahren aufmerksam zu machen und ihnen den kompetenten Umgang mit radikalen Äußerungen, Fake News und Verschwörungsmythen zu vermitteln.
Die besondere Lebenssituation von Jugendlichen bietet viele Angriffspunkte für Verschwörungsmythen. In der Jugend durchläuft der Mensch die intensivste Phase seiner Persönlichkeitsentwicklung. Für Jugendliche und junge Erwachsene ist deshalb Orientierung so wichtig. Sie suchen Vorbilder und Bestätigung und sind aufgrund von mit dem Heranwachsen verbundenden Unsicherheiten nicht selten auch für das Gefühl von Überlegenheit und Macht empfänglich. Dieses können sie leicht in einer Verschwörungs-Community finden. Sie erfahren Bestätigung und Anerkennung von Gleichgesinnten. Es wird ihnen das Gefühl der Überlegenheit vermittelt, da sie die „anderen“ vermeintlich durchschaut haben und selbst so klug sind, sich nicht täuschen zu lassen. Andererseits kann es im realen Leben, im Alltag mit den Mitschüler:innen, in der Familie und im Freundeskreis zu einem Gefühl der Isolation kommen. Besonders, wenn keiner der Kontakte außerhalb des Internets ebenfalls Anhänger:in der Verschwörungstheorie ist, fühlen sich die Betroffenen allein und distanzieren sich immer weiter von ihren realen Bezugspersonen.
Notwendigkeit von Prävention und tiefgehender Auseinandersetzung
Der Film „Irrationalismus“ kann als Einstieg in die Welt und die Geschichte der Verschwörungsmythen genutzt werden, bedarf im Anschluss allerdings einer tiefergehenden Auseinandersetzung. Der Film geht alltagsnah auf das Thema ein. Die oben beschriebenen Berührungspunkte der Jugendlichen mit Verschwörungserzählungen und ihre Auswirkungen zeigen die Notwendigkeit einer pädagogischen Beschäftigung mit dem Thema. Besonders wichtig ist dabei die Prävention. Jugendliche frühzeitig kompetent und sicher im Umgang mit medialen Informationen zu machen, dient ihrem Schutz und sorgt dafür, dass Verschwörungstheorien weniger Verbreitung finden. Pädagogische Fachkräfte müssen das Thema sensibel und mit Geduld und Empathie angehen. Der wichtigste Aspekt dabei ist eine offene Kommunikationskultur. Denn viele Jugendliche haben bereits Berührung mit Verschwörungserzählungen und manche von ihnen haben prägende negative, vielleicht peinliche Erfahrungen damit gemacht..
Es gilt, das kritische Denken zu fördern. Grundlegend dafür ist die Analyse, Interpretation und Überprüfung von Aussagen auf ihren Wahrheitsgehalt. Die Jugendlichen sollen selbst analysieren und entdecken können, wie Argumentationen aufgebaut sind und was daran möglichweise unlogisch und irrational ist. So können sie ihre Selbstwirksamkeit erfahren und eine Bestärkung darin erhalten, dass sie komplexe Sachverhalte verstehen und einordnen können. Diese Übung wirkt den oben genannten Mechanismen von Verschwörungserzählungen entgegen, die einer solchen Analyse nicht standhalten.
Gleichzeitig ist es wichtig zu thematisieren, dass viele Fragen zum Weltgeschehen kontrovers und nicht eindeutig beantwortet und dass viele Dilemmata nicht aufgelöst werden können. Jugendliche sollen lernen, Unwägbarkeiten, Zweifel und Unsicherheiten aushalten zu können. Zusätzlich zur Stärkung der Kompetenzen ist es wichtig, die Gemeinschaft, die Anerkennung und den Zusammenhalt der Jugendlichen im analogen Leben zu fördern. Wie bereits beschrieben, fühlen sich Verschwörungsanhänger:innen in ihrer Bubble akzeptiert, bestätigt und aufgenommen. Wenn die Jugendlichen diese Erfahrung der Akzeptanz und Gemeinschaft bereits im realen Alltag erleben, sind sie weniger anfällig für Verschwörungsgruppierungen.
Zum Einsatz mit Erwachsenen
Ebenso wie Jugendliche werden auch Erwachsene täglich mit Verschwörungstheorien konfrontiert. Auch wenn ihre Persönlichkeit bereits gefestigter ist, können sie in Situationen kommen, in denen sie oder ihnen nahestehende Personen anfällig für die Mechanismen von Verschwörungserzählungen werden. Deshalb ist es wichtig, auch Erwachsene für die Anzeichen von Irrationalismus und Verschwörungsglauben bei sich selbst und den Menschen in ihrer Umgebung zu sensibilisieren. Abschottung und Isolation, eine Radikalisierung in den Aussagen und das Benennen von Feindbildern sind Warnsignale und sollen dazu führen, sich mit den Betroffenen auseinanderzusetzen.
Wichtig ist es, mit den Betroffenen im Gespräch zu bleiben und Empathie und Geduld zu zeigen. Konfrontation und Verurteilung führen nicht zu Einsicht und Vernunft. Deshalb ist ein Austausch auf Augenhöhe essenziell. Außerdem sollen Erwachsene persönliche Grenzen setzen können, wenn der Umgang mit der betroffenen Person zu belastend wird. Erwachsene sollten besonders sensibel sein in Bezug auf Kinder und Jugendliche in ihrem Umfeld.
Anknüpfungspunkte für aktive Medienarbeit
Sammlung von Verschwörungsmythen und ihren Folgen
Der Film „Irrationalismus“ beschäftigt sich mit einigen der gängigsten Verschwörungsmythen der Geschichte. Für diese Aufgabe sollen die Teilnehmenden in kleinen Gruppen oder in Einzelarbeit recherchieren, welche Verschwörungserzählungen es gibt. Sie sollen tiefergehende Informationen und Hintergründe zu den „Theorien“ heraussuchen und festhalten. Die Teilnehmenden könne auch thematisch eingeteilt werden, beispielsweise nach Jahrzehnten oder Jahrhunderten oder Themenblöcken, für welche sie die gängigsten Verschwörungen sammeln und deren Auswirkungen und Folgen für die Betroffenen und die Gesellschaft notieren. Anschließend suchen alle Teilnehmenden nach den wiederkehrenden Mustern, Konsequenzen oder „Schuldigen“ der Verschwörungen. Die Ergebnisse werden auf Plakaten oder digitalen Pinnwänden und Mindmaps festgehalten und dienen als Erinnerung an die Strukturen und Gefahren von Verschwörungstheorien.
Argumentation gegen vermeintliche Fakten von Verschwörungserzählungen
Für diese Methode sollen die Teilnehmenden sich mit der Argumentation einer beliebigen Verschwörungserzählung beschäftigen. Die Gruppe wird geteilt. Beide Kleingruppen beschäftigen sich mit den Aussagen und Begründungen der Verschwörungstheorie und suchen anschließend Argumente und Fakten dagegen. Die Argumentation gegen die Inhalte des Verschwörungsmythos soll mit Quellen belegt und verständlich dokumentiert werden. Anschließend begeben sich die zwei Gruppen in eine Diskussion, in welcher eine die Argumente der Verschwörungstheorie vertritt und die andere Gruppe die Argumente dagegen. Auf einem Plakat oder einem digitalen Whiteboard können die Argumente und die Gegenargumente mit den jeweiligen Quellenhinweisen notiert werden.
Produktion eines Erklärvideos zu Verschwörungsmythen
Wie in dem Film „Irrationalismus“ angesprochen, verbergen sich hinter den meisten Verschwörungsmythen ähnliche Systematiken und Muster. Für diese Aufgabe sollen die Teilnehmenden in Vierergruppen zusammenkommen und wichtige Informationen zu Verschwörungsideologien zusammenfassen. Jede Gruppe soll zusätzlich eine eigene Definition für Verschwörungserzählungen auf der Basis ihrer Recherche entwickeln. Anschließend soll ein Erklärvideo mit den kompakten Informationen zu Verschwörungen erstellt werden, welches auf die Hintergründe, Strukturen und Muster sowie auf den Umgang mit ihnen eingeht. Als Informationsquelle können dazu einige Materialen aus dem Mekomat dienen, wie „Down the rabbit hole. Verschwörungsideologien“. Die Teilnehmenden können sich auf Youtube und anderen Websites dazu informieren, wie Erklärvideos aufgebaut sind und welche Eigenschaften sie haben sollen.
Faktencheck-Plakate
Für diese Aufgabe sollen die Teilnehmenden in Kleingruppen zusammen kommen. Jede Gruppe wird einem aktuellen Thema in den Nachrichten zugeteilt. Die Teilnehmenden sollen nun auf Websites wie correctiv und mimikama die Nachrichten auf falsche Informationen und Panikmache überprüfen und nach Beiträgen zu dem zugeteilten Thema schauen. Anschließend wird ein Plakat oder digitales Whiteboard für den Klassen- oder Gruppenraum gestaltet, das die verbreiteten Falschinformationen als solche aufzeigt und die widerlegenden Argumente deutlich hervorhebt. Die Plakate können auch als fortlaufendes Projekt regelmäßig mit neuen Informationen ergänzt werden. So haben die Teilnehmenden durch die Plakate eine übersichtliche und sichere Argumentationsgrundlage, falls es zu Diskussionen innerhalb der Klasse oder mit dem eigenen Umfeld kommt.
Weiterführende Materialien
Die Verbreitung von Verschwörungstheorien im Netz hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Ebenso hat sich die Aufmerksamkeit für das Thema verstärkt. Deshalb gibt es immer mehr Materialen und Medien, die sich mit der Aufklärung über die Systematiken und Strukturen hinter Verschwörungen und Fake News beschäftigen. In vielen Materialien wird thematisiert, wie Medien- und Informationskompetenz in Bezug auf Verschwörungsmythen geschult werden kann. Unter mekomat.de finden sich einige weiterführende Materialien zu den Themen des Films, wie beispielsweise „Wiebkes wirre Welt“, „Radikalisierung oder Pubertät? Warum Jugendliche an Verschwörungen glauben“ und viele weitere.
Auch auf der Website der Clearingstelle befinden sich weitere Beiträge und Filmtipps, die das Thema Verschwörung ansprechen, wie zum Beispiel der Film „Fake News“ oder ein Tools-Special zum Thema Fake News enttarnen.
Für wen?
Jugendliche ab 14 Jahren, Schüler:innen, Erwachsene
Bezugsmöglichkeiten
Aufgrund der Aktualität des Themas haben einige kirchliche Medienstellen den Film „Irrationalismus“ inklusive Begleitmaterialien als Medium zum Verleih bzw. Download im Angebot.
Fazit
„Irrationalismus“ bietet einen spannenden und interessanten Einstieg in die Welt der Verschwörungserzählungen. Der Film gibt einen guten Einblick in die historischen Entwicklungen von Verschwörungen und deren gesellschaftliche Folgen. Die Zusammenhänge werden verständlich und interessant aufbereitet und regen dazu an, sich tiefergehend mit dem Thema zu beschäftigen. Der Umgang mit Verschwörungstheorien und deren Anhänger:innen wird in dem Film selbst allerdings kaum beleuchtet. Dieser wichtige pädagogisch sinnvolle Schritt muss in der Anschlusskommunikation geleistet werden. Eine Unterrichtseinheit zum Thema Verschwörungstheorien kann damit nicht alleine durch den Einsatz des Films bewerkstelligt werden. Es bedarf weiterer Materialien zum Umgang mit Desinformation und Verschwörungen. Die Begleitmaterialien zum Film können dabei unterstützen.
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