Woran wir gerade arbeiten
Liebe Leserinnen und Leser,
vor über einem Jahr hat die Publizistische Kommission der Deutschen Bischofskonferenz ein Thesenpapier zu Digitalität und KI veröffentlicht. Darin werden unter dem programmatischen Titel „Technik im Dienste des Geist-begabten und Selbst-bewussten Menschen“ einige aktuelle Aspekte von Digitalisierung und Digitalität angesprochen. Anders als die medienethische Schrift „Virtualität und Inszenierung. Unterwegs in der digitalen Mediengesellschaft“ von 2011 und das netzpolitischen Papier „Medienbildung und Teilhabegerechtigkeit“ (2016) war das Thesenpapier bewusst als eher kurz gefasster Diskussionsbeitrag gehalten.
Damit verbunden war von Anfang an die Idee, dass die Impulse weiter geführt und vertieft und fehlende Aspekte in der Diskussion ergänzt werden sollen: „Sie sind eine Momentaufnahme auf die Digitalität. Sie müssen ständig fortgeschrieben werden, weil die Entwicklungen ungeheuer agil sind“, so Bischof Dr. Gebhard Fürst, der damalige Vorsitzende der Publizistischen Kommission, in seinem Vorwort.
Dieses Versprechen will die Clearingstelle Medienkompetenz gemeinsam mit der Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle (KSZ) einlösen. Nach der erfolgreichen gemeinsamen Tagung, die ihrerseits den bestehenden Diskussions- und Handlungsbedarf aufzeigte, sollen nun in einem möglichst breiten Diskussionsprozess Aspekte wie Nachhaltigkeit, Resonanz, Diversität und Fluidität, Armut und soziale Ungleichheit, digitaler Kapitalismus und die Rolle von IT-Konzernen im Bildungsbereich ergänzt und weiter vertieft werden.
Dazu gibt es einen eigenen Bereich auf unserer Website, der gemeinsam mit den Kolleg:innen von der KSZ laufend weiter ergänzt wird – und gerne auch mit Ihnen. Bringen Sie sich ein mit Kommentaren oder einem eigenen Beitrag. Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldungen!
Erlauben Sie mir abschließend zwei Hinweise in eigener Sache: Auch wenn es sich angesichts zahlreicher Krisen gerade nicht nach einer Zeit des Feierns anfühlt, möchten wir unser zehnjähriges Jubiläum nicht ganz übergehen. Unter dem Hashtag #clearingmeko10 werden wir im laufenden Jahr immer wieder mal kleine Erinnerungen teilen – von den ersten Anfängen des Projekts, das offiziell im Januar 2012 nach ein wenig Vorlauf startete, bis heute.
Und noch ein zweites besonderes Datum haben wir in den nächsten Tagen vor Augen: Nach offizieller Zählung geht in Kürze die 800. Kurzvorstellung in unserer Materialdatenbank mekomat online. Tatsächlich wären es sogar noch ein paar Beiträge mehr, die seit 2015 erschienen sind, da wir immer wieder vergriffene oder inhaltlich überholte Materialien löschen. Umso erfreulicher, dass unsere Materialvorstellungen mittlerweile über mehrere Kooperationen verlinkt werden und andere Träger mittlerweile ähnliche Services entwickeln.
Herzliche Grüße
Prof. Andreas Büsch
Leiter der Clearingstelle Medienkompetenz
Direkt zu den einzelnen Rubriken:
Tagungen und Termine
Kirche im Web 24./25.03.22: hybrid!
Bei Kirche im Web wird es um die Frage gehen, was vom Digitalisierungsschub bleibt. #KIW22 findet am 24./25.03.2022 statt – in hybrider Form, also sowohl in Stuttgart in Präsenz als auch online. Das Programm ist online, eine Anmeldung ist auch möglich – letzte Plätze sind noch frei.
Aus Erfahrung gut? mepodi – 11/12.05.2022
Die Folgen von Corona werden uns noch einige Jahre begleiten und nicht einfach verschwinden. Für den Bereich der politischen Bildung und der Medienbildung ergeben sich damit eine Reihe von Fragen, die wir in der Fachtagung „Aus Erfahrung gut?“ im Rahmen der Reihe mepodi erörtern wollen. Das Programm ist nun online!
Katholikentag 2022 – leben teilen
Der 102. Deutsche Katholikentag findet von 25. bis 29. Mai 2022 in Stuttgart statt. Unsere Workshop-Vorschläge zum Themenbereich „Verantwortung teilen“ wurden alle angenommen – es wird zweimal um Fake News und zweimal mit Prof. Dr. Doris Aschenbrenner um Algorithmen gehen, so viel sei an dieser Stelle schon verraten.
Digitale Strategien in kirchlichen Handlungsfeldern
Im Rahmen eines Thementags im Haus am Dom in Frankfurt wird es darum gehen, auf Basis der breiten Erfahrungen, die kirchliche Akteure unter Coronabedingungen gemacht haben, Ergebnisse und Strategien zu generieren, die in die Zukunft weisen.
Filmtipp
Bisher gab es an dieser Stelle monatlich einen neuen Filmtipp. In diesem Jahr wird es jedoch nur alle zwei Monate eine neue Filmbesprechung geben. Wer auf der Suche nach neuen Ideen ist, sollte einen Blick in unser Filmtipp-Archiv werfen: Mittlerweile stehen 72 Filmbesprechungen online.
Mekomat
800. mekomat: Politisches Bildhandeln
Junge Menschen sind in sozialen Netzwerken häufig mit Extremismus konfrontiert – gerade durch Bilder und Memes. Am Schnittpunkt von politischer Bildung und Medienpädagogik kommt damit ihre Nutzung solcher Bildern in den Blick. Denn politisches Bildhandeln ist auch eine Möglichkeit der Auseinandersetzung mit Extremismus.
mekomat des Monats: Hidden Codes
Radikale Strömungen scheinen oftmals unscheinbar, doch haben sie ihre Codes und Erkennungszeichen. Wer diese kennt, kann sich klar abgrenzen. Das Mobile Game der Bildungsstätte Anne Frank will dafür sensibilisieren und lebensweltnah vor allem Jugendlichen dabei unterstützen, Haltung zu zeigen.
Zertifikatskurs #mepps
#mepps22: Bewerbung sind nun möglich
Wer am Zertifikatskurs Medienpädagogische Praxis #mepps22 teilnehmen möchte, kann sich ab jetzt bis zum 30.06.2022 bewerben. Die Online-Umfrage ist in dieser Zeit freigeschaltet. Auch die ausführliche Kursbeschreibung mit allen Phasen der Fortbildung findet sich online. Der nun achte Kursdurchgang beginnt im September.
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Kooperationspartner
FastenFilmImpulse: FilmBesinnungstage
In Kooperation mit mehreren diözesanen Medienzentralen bieten Claudia Schäble und Thomas van Vugt wieder filmische Impulse zur Fastenzeit an, in diesem Jahr unter der Überschrift „Mensch sein – mit der Sehnsucht leben“. Zu den ausgewählten Filmen gibt es jeweils weitere Impulse. Eine Anmeldung erfolgt per Mail bei den Autoren.
Online-Arbeitshilfe zu Verschwörungsmythen
Das JFF – Institut für Medienpädagogik hat eine Arbeitshilfe für Multiplikator:innen erstellt, die in mehreren Modulen Methoden und Vorschläge für einen medienpädagogischen Kampagnenworkshop enthält. Ziel ist es, Jugendliche zu informieren und mit ihnen gemeinsam eine Kampagne gegen Verschwörungsmythen zu entwickeln.
Digitale Spiele – pädagogisch beurteilt: Band 31
Die Stadt Köln und der Spieleratgeber NRW haben Band 31 von „Digitale Spiele – pädagogisch beurteilt“ herausgebracht (auch bereits in mekomat besprochen). Hier finden Interessierte Orientierung im Dschungel der aktuellen Computerspiele und Spiele-Apps: Welche sind für Kinder geeignet, welche für Jugendliche?
Fundstücke des Monats
Charlie-Clips auch auf Englisch, Türkisch, Arabisch
Drei „Charlie-Clips“ von Seitenstark e.V. zu Medienkompetenz-Themen für Kinder gibt es nun auch auf Englisch, Türkisch und Arabisch. Die animierten Clips zu den Themen Datenschutz, Fake News und „Internet für Kinder“ stehen kostenlos zum Download zur Verfügung, ebenso gibt es passendes Unterrichtsmaterial.
Erklärvideos zu medienpädagogischen Themen
Erklärvideos geben Tipps für Kinder und Jugendliche zum Umgang mit digitalen Medien. Themen reichen von Cybergrooming über Nacktbilder verschicken hin zu Datenspuren und Cookies. Idealerweise schauen Eltern die Clips gemeinsam mit ihren Kindern. Die Seite gibt auch pädagogische Hinweise und Tipps.
Am 1. Januar ist immer auch Public Domain day. Auch dieses Jahr sind wieder eine Reihe von Werken von Urheber:innen, die seit 70 Jahren tot sind, in die Gemeinfreiheit übergegangen. Denn nach dem Urheberrecht endet dann der Schutz eines Werkes. Auf wen das 2022 zutrifft, hat ein Bot in der Wikipedia aufbereitet.
Kurzfilme im Religionsunterricht
Welches Potenzial haben Kurzfilme im Religionsunterricht? Warum lohnt sich die eigene filmische Umsetzung einer biblischen Erzählung? Antworten auf diese Fragen liefert die Studie von Hendrik Lange, deren theoretisch-methodische Grundlegung durch Unterrichtsbeispiele ergänzt wird. Der Volltext der Dissertation ist online verfügbar.
Hassmelden – die zentrale Meldestelle für Hatespeech
Hassmelden ist eine Initiative gegen Online-Hass. Sie ermöglicht, anonym Strafanzeige gegen illegale Online-Inhalte im Bereich der Hasskriminalität zu erstatten. Dazu können über die Plattform Screenshots hochgeladen werden. Diese prüft das ehrenamtliche Team und leitet sie ggf. an die zuständigen Ermittlungsbehörden weiter.
Können Handys uns belauschen? Viele Menschen sind überzeugt davon. Eine Reporterin und ein Software-Entwickler vom „BR AI + Automation Lab“ programmieren Apps, um herauszufinden, ob und wie das möglich ist. In einem knapp 30-minütigen Video stellen sie ihre Erkenntnisse dar.