Seit über zwei Jahren pflegt die Clearingstelle Medienkompetenz eine Mindmap mit einer ständig erweiterten Übersicht über Tools, Apps, Plattformen und Links. Aber bei mittlerweile fast 450 Links geht der Überblick schon mal verloren: Was soll ich nehmen? Was ist empfehlenswert – nicht zuletzt unter Datenschutz-Gesichtspunkten? Womit kann ich Teilnehmende gut aktivieren? Daher präsentieren wir in einer kleinen Artikel-Reihe unsere Favoriten, die sich in den letzten Monaten (oder Jahren) in vielen Veranstaltungen bewährt haben. Der zwölfte Teil unserer Reihe stellt Datenbanken vor, die freie Fotos und Illustrationen zur Verfügung stellen. Denn Bildmaterial wird zwar an vielen Stellen gebraucht, beispielsweise für Blog-Beiträge auf Websites oder optisch ansprechende Präsentationen, doch oftmals gibt es kein extra Budget für Bilder.
Weitere Beiträge unserer Reihe sind unten verlinkt.
„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ – das trifft auch auf medienpädagogische und andere Bildungsveranstaltungen zu. Ob auf Websites, als Poster oder in Videoprojekten, oft sind auch Medienpädagog:innen auf der Suche nach schönen Fotos oder Illustrationen. Doch das ist oft gar nicht so einfach. Fotos im Internet sind in der Regel urheberrechtlich geschützt und dürfen nicht einfach so kopiert oder gar verwendet werden. Auf Bilddatenbanken hingegen lassen sich meist kostenpflichtige Nutzungsrechte erwerben. Anders sieht es bei sogenannten „freien“ Fotos aus. Hier erlauben die Nutzungsbedingungen in der Regel eine kostenlose Nutzung.
Creative Commons
Wichtig ist, auch bei freien Fotos immer genau auf die Nutzungsbedingungen zu achten, denn sie unterscheiden sich im Detail. Oft stehen kreative Werke unter einer sogenannten Creative-Commons-Lizenz, abgekürzt CC-Lizenz. Je nach Ausgestaltung der Lizenz sind dann verschiedene Dinge erlaubt bzw. nicht erlaubt. So erfordert die Lizenz CC BY lediglich die Nennung des Urhebers oder der Urheberin, während der Zusatz NC (non commercial) eine kommerzielle Nutzung verbietet. Die anderen beiden CC-Bausteine schließen sich gegenseitig logisch aus: Wenn ein Bild oder anderes kreatives Werk als ND (no derivates) veröffentlicht wird, darf es nur genauso genutzt werden, ohne Veränderung. Die Angabe SA (share alike) dagegen bedeutet, dass Veränderungen und Überarbeitungen erlaubt sind, das Ergebnis aber wiederum unter dieser Lizenz zu veröffentlichen ist.
Bilder mit der Lizenzangabe CC 0 sind dagegen sogar gemeinfrei, d.h. ohne Einschränkungen nutzbar. Aber Achtung: viele Datenbanken für freie Bilder haben auch eigene Nutzungsbedingungen. Im Zweifel gilt also: Immer erst genau lesen, bevor das Foto verwendet wird.
Grundsätzlich darf aber nicht übersehen werden, dass Fotos, Grafiken und Illustrationen immer auch kreative Werke darstellen. Viele Urheber:innen leben von ihrer kreativen Arbeit. Oft bieten sie auf Fotoplattformen ihre Bilder an, in der Hoffnung, auf diese Weise Aufträge zu generieren. Wenn Budget für Öffentlichkeitsarbeit bzw. konkret für Bilder da ist, ist also eine Entlohnung (auf freien Plattformen oft in Form von „Spenden“ möglich) sicher richtig und wichtig, um nicht nur die Arbeit anderer auszunutzen.
Achtung, Abmahnung?
Wie bereits erwähnt, haben viele Datenbanken spezielle Lizenzbedingungen – hier lohnt ein genauer Blick ins jeweilige Kleingedruckte. Doch abmahnsicher ist man so allerdings noch lange nicht: Bei vielen Bilddatenbanken besteht das Problem, dass Nutzer:innen (auch anonym) Bilder hochladen können, an denen sie selbst gar keine Rechte besitzen. Wer diese Inhalte dann nutzt, muss mit Abmahnungen rechnen, die im Auftrag der eigentlichen Rechteinhaber anwaltlich verschickt werden. In solchen Fällen halten sich Bilddatenbanken meist raus und übernehmen keine Garantie dafür, dass die dort hochgeladenen Bilder wirklich urheberrechtlich freigegeben sind. Auch hier gilt also: Augen auf und „das Kleingedruckte“ lesen – und auch bei unseren nachfolgenden Tipps jeweils genau schauen, welche Bilder angeboten werden!
Einen kritischen Blick auf die bekannten Fotoplattformen wirft auch ein Beitrag von pfarrbriefservice.de.
Freie Fotos
Pixabay
Mit „mehr als 1 Million Gratis-Bildern“ wirbt die Bilddatenbank Pixabay. Und tatsächlich finden sich nicht nur freie Bilder auf der Seite, sondern auch Vektorgrafiken, GIFs, Musik, Videos und vieles mehr. Die dort verfügbaren Medien stehen allerdings unter einer eigenen „Pixabay-Lizenz“. Diese besagt, dass die Inhalte kostenlos für kommerzielle wie nicht-kommerzielle Zwecke, sowohl gedruckt als auch digital, genutzt werden können. Dabei bedarf es keiner gesonderten Genehmigung. Eine Quellenangabe ist gerne gesehen, aber nicht erforderlich. Auch Änderungen der Inhalte ist erlaubt. Die gesamten Bedingungen sind auf der Website nachzulesen.
Geeignete Fotos und Co. können per Schlagwort gesucht und die Suche dann mit Filtern eingeschränkt werden. Bei jedem Bild findet sich ein Hinweis zur Künstlerin bzw. zum Künstler des Werkes. Wer dessen oder deren kreative Leistung gerne auch finanzielle unterstützen möchte, kann via Paypal einen „Kaffee spendieren“.
Ähnliche Bilder werden ebenfalls angezeigt, doch Vorsicht: Pixabay verlinkt auch passende Bilder von iStock, einer kostenpflichtigen Datenbank. Dies ist zwar beschriftet, doch ein genauer Blick ist nötig, um nicht doch für das gewünschte Bild zahlen zu müssen.
Unsplash
Auch unsplash.com zählt zu den bekannten Plattformen für freie Bilder. Die Seite ist auf Englisch und auch wenn deutsche Suchbegriffe zum Teil funktionieren, führen englische Suchbegriffe zu mehr Treffern. Auch die Unsplash-Lizenzbedingungen erlauben eine kostenlose Nutzung der Bilder, sowohl zu kommerziellen als auch zu nicht-kommerziellen Zwecken. Eine Namensnennung wird empfohlen, ist aber nicht vorgeschrieben. Eine Unterstützung der Künstler:innen mit einer freiwilligen Spende ist hier ebenfalls möglich; ein entsprechender Button („hire“) weist bei einigen Künstler:innen, die ihre Bilder auf Unsplash zur Verfügung stellen, darauf hin, dass sie auch Aufträge entgegennehmen.
Die Fotos können in verschiedenen Größen heruntergeladen werden – eine Registrierung ist dafür nicht nötig. Auch auf dieser Plattform hilft ein genauer Blick, denn Werbebanner führen zu kostenpflichtigen iStock-Fotos.
Pexels
Auch Pexels versteht sich als Datenbank für kostenlose Fotos. Die meisten Fotos sind unter der eigenen Pexels-Lizenz veröffentlicht, andere stehen aber auch unter der Creative-Commons-Zero-Lizenz (CC0). Ähnlich wie bei pixabay und Unsplash freuen sich die Künstler:innen der verwendeten Bilder über eine Namensnennung, aber das ist laut Lizenzbedingungen kein Muss. Bilder lassen sich ohne Registrierung in verschiedenen vorgegebenen sowie selbst gewählten Größen herunterladen – mit Registrierung sieht man auch den eigenen Download-Verlauf.
Freie Icons und Illustrationen
The Noun Project
Wer speziell auf der Suche nach Icons ist, könnte auf der Seite von The Noun Project fündig werden. Mittels (englischer) Begriffe lassen sich über die Website (laut Anbieter) über 3 Millionen schwarz-weiße Icons durchsuchen. Nach kostenloser Registrierung, für die nur eine E-Mail-Adresse erforderlich ist, können die Ergebnisse kostenlos als PNG und SVG heruntergeladen werden. In der Bilddatei ist die benötigte Namensnennung des Künstlers bzw. der Künstlerin bereits enthalten. Wer das nicht möchte, kann sich ein einzelnes Icon auch für 2,99 US-Dollar kaufen. Durch den Abschluss eines monatlichen Abonnements (3,33 US-Dollar pro Monat) stehen nicht nur alle Icons ohne Namensnennung zur Verfügung, sondern es lassen sich auch die Hintergründe und Farben der Icons direkt auf der Seite verändern. Ein vergleichbares Angebot, das auch farbige Grafiken einschließt, bietet Flaticons.
PictoSearch
Piktogramme für Kita und Schule – damit wirbt die Datenbank PictoSearch. Sie ist Teil des Projekts kits – Kompetent in Technik und Sprache des Niedersächsischen Landesinstituts für schulische Qualitätsentwicklung. Über 10.000 Piktogramme können nach Begriffen in verschiedenen Sprachen durchsucht werden; die Inhalte stehen unter CC BY-SA-NC 4.0 Lizenz und sind somit problemlos in Bildungskontexten nutzbar. Eine Datenschutzerklärung gemäß DSGVO ist ebenso vorhanden wie ein Link zum Quellcode auf github.com.
illlustrations.co
Im Jahr 2016 verbrachte der Designer Vijay Verma im Rahmen einer Challenge 100 Tage lang je zwei Stunden damit, Grafiken für unterschiedliche Themen zu entwerfen. Und nun stehen sie kostenfrei sowohl für persönliche als auch kommerzielle Nutzung auf der illlustrations.co (ja, mit 3 „l“) zur Verfügung. Ein Download ist ohne Registrierung in den Dateiformaten AI, SVG, PNG, EPS und Figma möglich. Auch ein eigenes Figma-Plugin steht zur Verfügung. Ein Button erlaubt, ihm einen Kaffee als Dankeschön zu spendieren.
Freie Bilder für kirchliche Öffentlichkeitsarbeit
Ein besonderes Angebot für alle in der kirchlichn Öffentlichkeitsarbeit Tätigen hat Pfarrbriefservice.de. In einer kuratierten Datenbank stehen mittlerweile über 24.000 Bilder zur Verfügung, unter anderem mit christlichem Bezug. Die Urheber:innen erlauben ausdrücklich die Nutzung und Veröffentlichung ihrer Bilder. Das heißt, die Fotos können im Rahmen der nichtkommerziellen kirchlichen Öffentlichkeitsarbeit kostenfrei genutzt werden, also beispielsweise im Pfarr-/Gemeindebrief, auf Plakaten, Flyer oder Websites. Einzige Bedingung ist die Nennung der Autorin oder des Autors sowie als Quelle Pfarrbriefservice.de. Ob das Bild in sozialen Medien, z.B. auf Facebook, Twitter, Instagram, YouTube etc., verwendet werden darf, ist jeweils angegeben. Pfarrbriefservice freut sich über die Zusendung eines Belegs, das ist aber keine Pflicht.
Über diese kleine Auswahl an Datenbanken hinaus gibt es natürlich noch zahlreiche weitere Anlaufstellen für freie Bilder im Netz. Weitere Datenbanken und Co. finden sich in den Zusammenstellungen auf irights.info und medienpaedagogik-praxis.de – und natürlich in unserer Tools-Map.
Noch mehr Tools
Alle Beiträge unserer Reihe „Best of Tools“ finden sich auf der folgenden Übersichtsseite. Hier stellen wir unsere Favoriten in Sachen digitale Tools, Apps und Web-Diensten kommentiert vor.
Hier geht’s zu den weiteren Beiträgen der Reihe „Best of Tools“
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