Auf die Situation von Menschen mit Behinderung aufmerksam machen und sich dafür einsetzen, dass alle Menschen gleichberechtigt an der Gesellschaft teilhaben können: Das ist das Ziel des Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, der seit 1992 jährlich am 5. Mai stattfindet. Denn Menschen mit Behinderungen oder Beeinträchtigungen werden hauptsächlich durch ihr Umfeld behindert. Sei es zum Beispiel die zu breite Lücke beim Einsteigen in Bus oder Bahn, die zu hohen Regale oder die Bevormundung durch eigentlich hilfsbereite Menschen. Dass sich im Sinne der Inklusion nicht nur Denken und Handeln der Menschen, sondern auch die Politik verändern muss, damit die (digitale) Infrastruktur und Bildung inklusiver werden, wird gerade in einem Superwahljahr wie 2021 besonders deutlich. Darum steht der Protesttag in diesem Jahr unter dem Motto „Deine Stimme für Inklusion – mach mit!“.
Der Protesttag kann auf vielen Ebenen unterstützt werden. So gibt es neben der Möglichkeit zur Teilnahme an einem Live-Event beispielsweise den Aufruf, die Petition „Pflicht zur Barrierefreiheit“ zu unterschreiben, oder mit den von Aktion Mensch zur Verfügung gestellten Social-Media-Logos Solidarität auszudrücken.
Inklusion und gleichberechtigte Teilhabe
Für Menschen mit Beeinträchtigungen sind oft Diskriminierungserfahrungen alltäglich. Das gilt es dadurch zu ändern, dass Mittel und Wege gefunden werden, die von allen Menschen begangen werden können, ob im Rollstuhl oder mit Blindenhund. Ganz im Sinne der Inklusion muss es normal werden, dass Menschen nicht von ihrer Umwelt dabei behindert werden, alltägliche Herausforderungen möglichst selbstständig zu bewältigen. Wichtig ist hierbei neben politischer Aufmerksamkeit vor allem die öffentliche Wahrnehmung und ein unmittelbares Mitdenken von Zugangsmöglichkeiten im Alltagshandeln. Das betrifft einerseits den öffentlichen Nahverkehr, den Bildungssektor, aber auch die mediale Darstellung. Menschen mit Behinderungen sollten daher stets Teil der Darstellung von Alltag und Vielfalt sein. Außerdem ist es wichtig, dass Medienangebote entsprechend inklusiv gestaltet sind und entsprechend unterstützende Technologien genutzt werden können – nur dann können die Partizipationsmöglichkeiten, die digitale Medien bieten, auch wirklich von allen genutzt werden.
Darüber hinaus kann mediale Partizipation auch ein Korrektiv zu alltäglichen Exklusionserfahrungen sei. So bieten beispielsweise Computerspiele einen Ort, an dem sich Menschen mit und ohne Behinderung auf Augenhöhe begegnen können. Außerdem kann die aktive Gestaltung von Medienproduktionen befähigen, das eigene, selbstbestimmte Bild für alle sichtbar zu machen und massenmedialen Darstellungsweisen gegenüberzustellen. Hier zeigen sich viele Anknüpfungspunkte für die Medienpädagogik.
Aus diesem Grund haben wir an dieser Stelle Links und nützliche Informationen rund um das Thema Medienbildung und Inklusion zusammengestellt.
Aus unserem mekomat rund um das Thema Inklusion
Zum Thema „Medienbildung und Inklusion“ finden sich über die auf der Website mekomat.de folgende Publikationen:
Medienbildung für alle!
Weitere Materialien
[Edit 05.11.21: Link zur BpB entfernt, da Angebot veraltet]
Pingback: Die Migrantigen | Clearingstelle Medienkompetenz
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