Anfang September 2019 findet in Brüssel eine zweitägige Tagung der International Association for Media Education (IAME) statt. Im Rahmen der Tagung haben die Anwesenden Gelegenheit, in internationaler Zusammensetzung über medienpädagogische Themen zu sprechen. Dabei wird der Blick auch auf soziale und politische Rahmenbedingungen und Einflüsse gerichtet.
Die Veranstaltung besteht aus sogenannten Master Classes. Das bedeutet, dass neben einem Input durch hochrangige ExpertInnen für die Teilnehmenden auch die Möglichkeit besteht, intensiv miteinander in Austausch zu kommen. Dazu werden unterschiedliche didaktische Methoden eingesetzt, um einen Theorie-Praxis-Transfer leisten zu können.
Prof. Andreas Büsch, Leiter der Clearingstelle Medienkompetenz, ist als Sprecher dorthin eingeladen. In der Master Class, die er gemeinsam mit Benjamin Thull von der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) gestaltet, wird es um die Themenfelder Überwachung, Medienethik und Medienregulierung gehen. Grundlegend ist die Beobachtung, dass es im Bereich des Jugendmedienschutzes diverse Fortschritte gibt. Gleichzeitig findet aber an vielen Stellen eine Bewertung oder Beurteilung von Einzelpersonen und deren Situation statt. Mit Blick auf China z.B. wird deutlich, dass die These vom Paradigmenwechsel in der Datenschutzproblematik nicht ganz stimmt. Denn weiterhin haben nicht nur privatwirtschaftliche Unternehmen, sondern auch Staaten Interesse an der weitgehenden Überwachung und Sammlung von Daten. Wie ist damit aus medienpädagogischer, aber auch ethischer Sicht umzugehen? Wie kann Medienpädagogik die Kontrolle und Regulierung aufarbeiten? Und wo – so das Rahmenthema der Tagung – steht die Medienpädagogik zwischen Medien, Politik und Gesellschaft?
Auf der Website der IAME finden sich weitere Informationen zur Organisation, ein detailliertes Programm der Tagung und ein Anmeldeformular. [Edit 11.03.2022: Link zum Programm und Anmeldeformular entfernt]