Digitalisierung als Prozess und Digitalität als Zustand haben unser alltägliches Leben verändert und verändern es weiter. Aus christlich-ethischer Sicht gilt: Diese Veränderungen verlangen nach einer menschengerechten Gestaltung. Digitalität als soziale Frage zu begreifen, als ein gesellschaftlicher Veränderungsprozess, der im Horizont von ethischen Werten wie sozialer Gerechtigkeit und Teilhabe reflektiert wird, ist das Anliegen dieses Projekts der Clearingstelle Medienkompetenz und der Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle (KSZ).
Ausgangspunkt der hier aufgezeigten sozialethischen Perspektiven auf das Thema ist das im Auftrag der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz erstellte Thesenpapier „Digitalität und Künstliche Intelligenz: Technik im Dienst des Geist-begabten und Selbst-bewussten Menschen“. Auf einem gemeinsam von Clearingstelle und KSZ veranstalteten digitalen Studientag am 09. Dezember 2021 galt es, Digitalität als soziale Frage ethisch und interdisziplinär zu erschließen und Impulse für eine Fortschreibung des Thesenpapiers zu gewinnen. Diesen Prozess der Fortschreibung setzen wir hier fort.
Dabei wollen wir schrittweise unterschiedliche Themen aufgreifen, die in der Diskussion in den letzten beiden Jahren eine Rolle gespielt haben. In einem möglichst breiten Diskussionsprozess sollen Aspekte wie Nachhaltigkeit, Resonanz, Diversität und Fluidität hinzukommen. Auch Armut und soziale Ungleichheit gilt es ebenso wie die Rolle von IT-Konzernen im Bildungsbereich kritisch zu reflektieren. Bei alldem geht es nicht nur um eine theoretische Erweiterung der Diskussion. Vielmehr wollen wir auch Materialien zur Verfügung stellen, mit denen die Themen für Bildungsveranstaltungen und Pastoral nutzbar sind. Denn nur so kann es gelingen, möglichst viele Menschen in die notwendige Diskussion einzubeziehen.