Wissenschaftlicher Nachwuchspreis medius 2020 verliehen

Nachwuchspreis medius 2020
Die Preisträger*innen des Medius 2020 (v.l.n.r.): Henry Schaper, Franziska Schaper (1.Preis) , Elena Frense (2.Preis), Tobias Titt und Sarah Spannruft (3.Preis) | Foto: sh/fsf

Verleihung des Nachwuchspreis „medius“ 2020

Der wissenschaftliche Nachwuchspreis medius 2020 wurde am 18.06.2020 von der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur e.V. (GMK), dem Deutschen Kinderhilfswerk e.V. (DKHW), der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) und der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen e.V. (FSF) in Berlin verliehen. Der medius Preis ist mit insgesamt 2.500 Euro dotiert. Er würdigt wissenschaftliche und praxisorientierte Abschlussarbeiten aus dem deutschsprachigen Raum. Diese sollen sich mit aktuellen, innovativen Aspekten aus dem Medienbereich, der Medienpädagogik und Pädagogik oder Themen des Jugendmedienschutzes auseinandersetzen. Die Verleihung erfolgte im Rahmen des Sommerforums Medienkompetenz.

Interaktive Bilderbuch-App

Mit dem 1. Platz (dotiert mit 1.250 Euro) wurde ein interdisziplinäres Bachelor-Masterprojekt ausgezeichnet. Dieses umfasst zum einen die Masterarbeit „Inklusive Medienbildung mit der App Theodor und das Schreiben der Stadt – Konzeption von Unterrichtsmaterialien zur Medienbildung von Kindern mit und ohne Lernschwierigkeiten“ von Franziska Schaper, eingereicht an der Universität Bielefeld. Zum anderen gehört dazu die Bachelorarbeit „Theodor und das Schreiben der Stadt. Eine interaktive Bilderbuch-App für die Medienbildung ab der dritten Klasse“ von Henry Schaper, eingereicht an der Fachhochschule Bielefeld. Im Fokus des Projekts stand die wissenschaftlich fundierte Konzeption, Ausarbeitung und prototypische Umsetzung einer interaktiven Bilderbuch-App. Außerdem baut darauf die wissenschaftliche Erarbeitung begleitender Unterrichtsmaterialien für die schulische Medienbildung in inklusiven Settings auf.

Forschungsprojekt für einen zeitgemäßen Jugendmedienschutz

Der 2. Platz (dotiert mit 750 Euro) ging an Elena Frense für ihre Masterarbeit „Kinder- und Jugendmedienschutz in der digitalen Welt aus Perspektive junger Nutzer*innen –Ein partizipatives Projekt“. Die Absolventin der Fachhochschule Potsdam stellt in ihrem qualitativen, partizipativ ausgerichteten Forschungsprojekt die Frage nach einem zeitgemäßen Jugendmedienschutz, der sich an den Bedarfen und Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen orientiert. In einem mehrstufigen Forschungsdesign wurden dabei gemeinsam mit Kindern verschiedene Handlungsempfehlungen für die Bereiche des regulatorischen, technischen und erzieherischen Jugendmedienschutzes entwickelt.

Implementierung von Medienpädagogik in einer Kita

Den 3. Platz (dotiert mit 500 Euro) verlieh die Jury an Sarah Spannruft und an Tobias Titt für ihre Masterarbeit „Frühkindliche Bildung und digitale Medien – Eine exemplarische Konzeption zur Implementierung von Medienpädagogik in Kindertagesstätten auf der Basis einer Bestandsaufnahme sowie einer policyorientierten Analyse (fach-)politischer Entwicklungen in NRW“, eingereicht an der Fachhochschule Münster. Die Arbeit untersucht am Beispiel eines Bundeslandes auf Grundlage einer Politikfeldanalyse sowie einer quantitativen Befragung, ob und wie eine Implementierung von Medienpädagogik in Kindertagesstätten derzeit gelingt und künftig gelingen kann.
„Die mit dem medius 2020 ausgezeichneten Arbeiten zeigen in ihrer Relevanz deutlich, dass Medienpädagogik ‚von Anfang an‘ein wichtiger Bausteine kindlichen Heranwachsens ist. Dabei gilt es, vom Kind aus zu denken, Partizipation zu ermöglichen und inklusiv zu arbeiten um alle Kinder und Jugendlichen mitzunehmen und ihrer Bedürfnisse gerecht zu werden. Interdisziplinäres und an der Lebenswelt der Heranwachsenden orientiertes medienpädagogisches Forschen und Agieren standen in den ausgezeichneten Arbeiten dabei im Vordergrund“, betont Dr. Friederike von Gross, Geschäftsführerin der GMK, anlässlich der Preisverleihung des medius 2020 in Berlin.
Die Preisverleihung fand statt im Rahmen des Sommerforums Medienkompetenz 2020 in Berlin.
Den Bericht zur Verleihung des medius Preises 2019 können Sie hier nachlesen.

Zum medius 2021

Der medius ist ein Preis für innovative, wissenschaftliche und praxisorientierte Abschlussarbeiten. Diese beschäftigen sich mit aktuellen Aspekten aus dem Medienbereich, der (Medien-)Pädagogik oder Themen des Jugendmedienschutzes. Er wird durch die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF), die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK), die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) und das Deutsche Kinderhilfswerk (DKHW) vergeben.

Neben einer sinnvollen Theorie-Praxis-Verbindung und der Förderung internationaler Perspektiven war eines der Hauptkriterien für die Auszeichnung stets die Interdisziplinarität.

Nicht zuletzt in unserer inzwischen durch und durch mediatisierten Welt ist es für Fragen der Medienpädagogik und des Jugendmedienschutzes wichtiger denn je, Einflüsse aus anderen Disziplinen aufzugreifen. Auch neurowissenschaftliche Untersuchungen über Wahrnehmungsprozesse, ethisch-philosophische Überlegungen darüber, was Technik darf und künftig können sollte, oder die soziologische Betrachtung politischen und gesellschaftlichen Handelns in einer vernetzten Welt –  Inhalte, die auf den ersten Blick nicht unmittelbar „medienpädagogisch“ erscheinen, haben durchaus Relevanz für die medienpädagogische Praxis. Denn sie erweitern den Blick auf die Zielgruppe, beeinflussen die Art und Weise, wie Projekte konzipiert und umgesetzt werden und liefern wichtige Erkenntnisse, um Medieninnovationen und -inhalte einzuordnen.

Vor diesem Hintergrund richtet sich die Ausschreibung des medius ausdrücklich auch an alle fachfremden Disziplinen, die eine Relevanz für Medienpädagogik und Jugendmedienschutz geltend machen können.

Welche Arbeiten können eingereicht werden?

Es können Abschlussarbeiten von Universitäten, Fachhochschulen und Hochschulen eingereicht werden. Diese müssen im Jahr oder im Vorjahr der Ausschreibung abgeschlossen worden sein (i.d.R. Bachelor, Master, Magister, Diplom, Staatsexamen). Vorschlagsberechtigt sind die betreuenden Dozentinnen und Dozenten.

Die Absolventinnen und Absolventen können ihre Arbeit auch selbst einreichen. Dazu müssen sie den Nachweis erbringen, dass diese mit „sehr gut“ bewertet worden ist. Eine wiederholte Teilnahme mit derselben Arbeit ist nicht möglich.

Einerseits sind die üblichen Unterlagen einzureichen. Andererseits soll aufgezeigt werden, inwieweit das Thema bzw. die Erkenntnisse der Abschlussarbeit für Fragen der Medienpädagogik oder des Jugendmedienschutzes relevant und ggf. in der Praxis verwertbar sind. Diese Bezüge können in Form eines Textes, einer Projektskizze, einer Präsentation, eines Videos o.ä. dargestellt werden.

Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert. Einsendeschluss ist der 30. November 2020. Eingereicht werden können die Bewerbungen bei der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (Kleine Präsidentenstr. 1, 10178 Berlin), vorzugsweise per Mail unter: medius@mabb.de.

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