Wirken lassen – Interview mit H. Oppitz

gezeichnete Hand mit Fotoapparat, auf dem "klick" steht; Schriftzug "Glaube im Bild" (Symbolbild für den Fotowettbewerb)
Bild: www.pfarrbriefservice.de

Ob Smartphone, Tablet oder Digicam – die Kamera ist zu einem ständigen Begleiter geworden und dementsprechend angesagt ist Fotografieren auch. Lässt sich auch der Glaube in einem Foto festhalten? Der Onlinedienstleister Pfarrbriefservice.de fordert zu diesem Versuch mit dem Fotowettbewerb „Klick – Glaube im Bild“ auf. Bis zum 15. November noch können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Fotos zu den drei Themen „Begeisterung, Spiritualität und Veränderung“ einreichen. Danach begutachtet eine Jury die Einreichungen. Harald Oppitz (geb. 1967), seit 17 Jahren Profi-Fotograf für die Katholische Nachrichten-Agentur, ist Mitglied dieser Jury. Ein Gespräch mit ihm über die Macht von Bildern und was die Arbeit als Fotograf mit einem Schwamm zu tun hat.

In der Kirche haben Bilder eine lange Tradition. Welche Rolle spielen sie Ihrer Ansicht nach für die Verkündigung der Kirche?

Harald Oppitz: Ein Bild ist ein wichtiger Träger für Botschaften. Es macht einen großen Unterschied, ob ich über etwas nur lese oder ob ich es mit meinen Augen sehen kann. Es erweckt in mir viel stärker den Eindruck, dass etwas wirklich so ist, wie ich es auf dem Bild vermittelt bekomme. Für die Kirche bieten Fotos die Chance, das, was uns wichtig ist, zeigen zu können, ohne viel erklären zu müssen.

Was zeigen Sie gerne?

Harald Oppitz: Unsere christlichen Werte und Kernbotschaften: Gottes Nähe, Nächstenliebe und Anteilnahme, Respekt und vor allem das Besondere und Schöne an jedem Menschen.

Portrait Harald Oppitz

 

Wie gelingt es einem Foto, einen religiösen Inhalt zu transportieren?

Harald Oppitz: Zunächst mal kann man abbilden, was an religiösen Handlungen geschieht, also zum Beispiel das Austeilen des Aschekreuzes. Man kann aber auch zeigen, was mit den Menschen dabei passiert, also ihre Gefühle. Das können die herzlichen Umarmungen beim Friedensgruß während des Gottesdienstes sein oder das Gespräch mit einem Obdachlosen auf Augenhöhe.

Der Fotograf als aufmerksamer Beobachter …

Harald Oppitz: Ja, man muss sehr wach sein, nicht nur als Fotograf, sondern überhaupt als Mensch. Es gibt so viele Menschen und Situationen, denen man aufmerksam begegnen kann. Mir ist für meine Arbeit, wo ich mich sehr schnell auf unterschiedliche Situationen einstellen muss, sehr wichtig geworden, mich zurückzunehmen. Ich gehe also nicht schon mit einer eigenen Idee zu meinen Terminen, sondern lasse die Situationen und Menschen auf mich wirken, sauge die verschiedenen Eindrücke auf wie ein Schwamm. Ich kann nur abwarten, die Augen offen halten und einen Blick für die besonderen Momente entwickeln. Hilfreich finde ich auch, sich von gelungenen Bildern inspirieren zu lassen.

Die Themen beim Fotowettbewerb von Pfarrbriefservice.de sind Veränderung, Begeisterung und Spiritualität. Haben Sie einen Tipp für die Wettbewerbsteilnehmer?

Harald Oppitz: Spiritualität finde ich als Thema am schwierigsten, aber wahrscheinlich auch am spannendsten. Ich würde mir die Frage stellen, was passiert mit Menschen, wenn sie versuchen, mit Gott in Dialog zu treten. Mir fallen die Begriffe Licht, Frieden, Ruhe ein …

Auf die Frage, wo kann unsere Kirche begeistern, fallen mir spontan Kinder und Jugendliche ein, ihr Leuchten in den Augen, wenn sie miteinander zum Beispiel eine begeisternde Gruppenstunde erleben. Bei Veränderung denke ich an Senioren, an ihren Lebensschatz. Wir können viel von ihnen lernen.

Interview: Elfriede Klauer
Einreichungen zum Fotowettbewerb von Pfarrbriefservice.de sind bis 15. November 2014 möglich.

www.pfarrbriefservice.de ist eine Initiative deutscher Bistümer, die Materialien und Anregungen für den Pfarrbrief wie für die kirchliche Öffentlichkeitsarbeit kostenfrei zum Herunterladen anbietet.

Edit 05.11.21: Link zur Anmeldung entfernt

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