Denn immer mehr Seniorinnen und Senioren entdecken das Internet für sich: Aktuell sind nach Zahlen des (N)ONLINER-Atlas über 60 Prozent der 60- bis 69-Jährigen online, Tendenz steigend. Deshalb ist es wichtig, dem steigenden Bedarf dieser Zielgruppe nachzukommen und Angebote zu schaffen, die älteren Onlinerinnen und Onlinern die Partizipation an der bedeutenden Welt des Internets ermöglichen und somit ihre Teilhabechancen, an wesentlichen gesellschaftlichen Bereichen, deutlich erhöhen.
Dass viele Seniorinnen und Senioren Angebote wie Silver Surfer nutzen, zeigen die Teilnehmerzahlen des Projekts. Seit Mitte 2011 konnten über 1.400 Menschen in Seminaren, Workshops, Vorträgen oder Tagungen erreicht werden.
Ziel der Silver-Surfer-Fachtagung in Mainz war es deshalb, nach einem Jahr zurückzublicken und einen lebendigen Austausch zwischen den Aktionspartnern sowie den Referentinnen und Referenten zu ermöglichen.
Die Landesseniorenvertretung Rheinland-Pfalz richtete mit Unterstützung des Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie die Fachtagung aus. Neben der Vernetzung der vielen Aktionspartner in Rheinland-Pfalz wurde in der Mittagspause auch spontan ein Arbeitskreis für den Brückenschlag nach Hessen gegründet, wo ebenfalls reges Interesse an der Zielgruppe der Onlinerinnen und Onliner „60+“ besteht.
Medienkompetenz ist mehr als die reine Bedienung von Technik. Das machte Prof. Andreas Büsch, Leiter der Clearingstelle Medienkompetenz der Deutschen Bischofskonferenz und Mitveranstalter der Fachtagung, am Vormittag in seinem Vortrag zum Thema „Medienkompetenz im Alter“ deutlich. Vielmehr gilt es, in einem umfassenden Sinn Medienkompetenz zu vermitteln, die an der Lebenswirklichkeit der Menschen Maß nimmt und u.a. auch die Reflexion auf ethische Maßstäbe des Medienhandelns umfasst. Dabei ist die gewachsene Bildung älterer Menschen als Chance zu verstehen, um mit ihnen Partizipationsmöglichkeiten auch in digitalen Medien und insbesondere im Social Web zu entdecken.
In einem zweiten Vortrag ging Dr. Beate Hörr vom Zentrum für Wissenschaftliche Weiterbildung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz der Frage nach, wie man im Alter lernt.
Neben weiteren Vorträgen, Podiumsdiskussionen zum „Erfolgsmodell Silver Surfer“ und Interviews zum Thema „Erfolgsfaktoren für Silver-Surfer-Kurse bei Volkshochschulen und PC-Treffs“ konnten die Teilnehmer am Nachmittag fünf Workshops zu den Themen „Lernen im Alter“, „Mobile Anwendungen: „Handy, Smartphone & Co.“, „Reisen und Internet“, „Senioren-Internet-Treffs“ und „Datenschutz im Internet“ besuchen. Alle Workshops erfreuten sich regen Interesses der insgesamt rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Das Projekt „Silver Surfer – Sicher online im Alter“ geht mit überarbeiteten Kursmaterialien ins zweite Jahr. Alle Veranstalter waren sich einig, dass die gelungene Fachtagung ebenfalls Ausdruck der Synergien in einem spanenden gemeinsamen Projekt ist.
Videos der Vorträge und Eindrücke der Tagung finden sich auf der Website des Projekts: www.silversurfer-rlp.de