Filmanalyse

Vogelscheuche
Szenenbild aus „Filmanalyse“: Beispiel für eine Totale
© FWU – Institut für Film und Bild

Worum geht’s?

Eckdaten des Films:

Ein Film von FWU Institut für Film und Bild

Länge: 34 Minuten

Erscheinungsjahr, Produktionsland: 2017, Deutschland

Produktion: Enrico Pallazzo Medienmanufaktur

empfohlen ab 15 Jahren, Lehrfilm

Schuljahre: 9.-13. Klasse

Wer Filme schaut, ist vertraut mit unterschiedlichsten Genres. Doch woher genau kommt dieses unmittelbare Gespür dafür, ob es sich um einen Liebes- oder Actionfilm handelt? Warum genau wirken Figuren bei ihrem ersten Auftreten bereits auf eine bestimmte Art und Weise? Die Techniken hinter dem eigentlichen Film erzeugen ganz unterschiedliche Wahrnehmungen und Emotionen bei den Betrachtenden. Wie genau das funktioniert, zeigt der Lehrfilm Filmanalyse.

Welche medienpädagogischen Themen werden im Film „Filmanalyse“ angesprochen?

  • Film, Video
  • Filmanalyse
  • Technische Mittel
  • Wirkung
  • Emotionen
  • Filmmusik
  • Kameraeinstellungen

Von Leitmotiven und Kameraeinstellungen

Egal ob Spielfilm, YouTube-Video oder Instagram-Reel: Jugendliche beschäftigen sich mit Videos und Filmen. Dabei ist das filmische Handwerk prägnant: Was wird gezeigt und was wird vielleicht bewusst nicht gezeigt? Wie wird es gezeigt? Welche Perspektive und welcher Ausschnitt werden genutzt? – um nur ein paar Fragen zu benennen.

Um sich audiovisuelle Medien bewusst und reflektiert anzueignen, hilft Hintergrundwissen. So fällt es auch leichter, selbst zum produzierenden Part zu werden.

Im Rahmen des Lehrfilms Filmanalyse werden verschiedenste filmische Mittel dargestellt. Zum einen werden die Kameraeinstellungen, -perspektiven, Bildaufbau, -montage, zum anderen der emotionalisierende Einsatz von Musik und Dramaturgie näher beleuchtet. Eine Sonderstellung hat dabei das Interview mit Filmschaffenden zum Thema Literaturverfilmung.

Zum Einsatz in der (außerschulischen) Medienarbeit mit Kindern und Jugendlichen

Kinder und Jugendliche wachsen nicht nur in einer mediatisierten Welt auf, sie wachsen vor allem in einer von audiovisuellen Medien geprägten Welt auf. Denn auch wenn das lineare Fernsehen in den Hintergrund zu treten scheint, spielt es weiterhin eine Rolle. Hinzu kommen verschiedene Streamingdienste wie Netflix, Disney + oder auch Mediatheken. Aber auch bei den sozialen Medien geht der Trend weg vom einfachen Bild oder Text hin zum Bewegtbild. Instagram-Reels, TikTok-Videos und YouTube bilden einen Lebens- und Handlungsraum für junge Menschen. Mit großer Selbstverständlichkeit bewegen sie sich in ihm und umso wichtiger ist es, dies reflektiert tun zu können.
Nicht zuletzt ist es auch Teil der schulischen Inhalte, sich mit der Analyse von Filmen auseinanderzusetzen. Das Medium Film ist zumeist bei Schüler:innen positiv besetzt. Somit können bereits erlangte Analysefertigkeiten von Büchern, Texten und Gedichten auf das motivierende Medium übertragen werden.

Zum Einsatz in der Arbeit mit Erwachsenen, Senior:innen und Pädagog:innen

Der Film richtet sich an alle Schulformen. Im Sinne des lebenslangen Lernens eignet sich der Lehrfilm auch für ältere Adressat:innen. Die bildliche Ebene und das Durchbrechen der vierten Wand des kurzen Filmes erzeugen eine Nahbarkeit für alle Altersgruppen. Egal ob hier Wissen aufgefrischt oder neu vermittelt werden soll, der Film ermöglicht einen schnellen und niedrigschwelligen Zugang.

Szenenbild aus „Filmanalyse“: Beispiel für Naheinstellung mit Cowboy
Szenenbild aus „Filmanalyse“: Beispiel für Naheinstellung mit Cowboy
© FWU – Institut für Film und Bild

Anknüpfungspunkte für die aktive Medienarbeit

FSK

Die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) ist wohl die bekannteste Instanz des Jugendschutzes. Sie ist mit fast 75 Jahren die älteste Selbstkontroll-Einrichtung neben der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK, gegründet 1994), der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF, gegründet 1994) und der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia Dienstleister (FSM, gegründet 2005). Sie begegnet Nutzer:innen im Kino oder auch auf DVD- und Blu-ray-Covern, da seitens der FSK alle Filme auf Trägermedien geprüft werden hinsichtlich möglicher Beeinträchtigungen oder Gefährdungen Minderjähriger. Doch worauf basiert dieser Jugendschutz eigentlich? Welche Aspekte muss ein Film enthalten, um eine bestimmte Altersfreigabe zu erhalten? Welche Rolle spielen Inhalte und welche die filmische Ebene?

Die Adressat:innen werden in sechs Gruppen geteilt. Anhand der FSK-Kennzeichen zeigen die Kleingruppen auf, wann die Bild-, Ton- und Inhaltsebene ausschlaggebend für die Altersfreigaben sind. Hinweise dazu finden sich bei der fsk selbst oder auch bei der Initiative schau-hin.de. Ergänzend können auch die Angaben der FSF und der FSM genutzt werden. Die Kleingruppen halten ihre Ergebnisse auf einem Plakat fest und stellen ihre Ergebnisse im Plenum vor. Anschließend wird diskutiert, wann, warum und ob es Jugendschutz bei audiovisuellen Medien braucht. Sind die Altersstufen so stimmig? Gibt es Verbesserungsvorschläge dazu und warum?

Eine Filmanalyse schreiben

Von der Literaturvorlage zum Film! Ein Teil des Films ist das Gespräch mit den Filmschaffenden von Crazy. Jetzt wird es Zeit, eine Filmanalyse zu schreiben. Wie das geht, zeigt kurz und knapp dieses YouTube Video von DieMerkhilfe. Dabei werden die einzelnen Bestandteile eines Films aufgeschlüsselt. Auf dieser Basis kann eine Vorlage für Notizen erstellt werden. Dabei sollten unbedingt auch die in dem Lehrfilm „Filmanalyse“ besprochenen Aspekte vorkommen. Übergeordnete Aspekte können vor allem Genre, Bild-, Ton- und Inhaltsebene sein. Dafür eignet sich beispielsweise der angesprochene Film Crazy.

Filmanalyse filmisch darstellen

Wer sich im Vorfeld rege Gedanken über einen Film gemacht hat, kann dies eben auch filmisch einfangen. Dafür braucht es einen zu analysierenden Film wie beispielsweise Crazy und neben einer systematischen Betrachtung auch eine kreative Aufbereitung. Dafür lohnt es sich zunächst ein Storyboard zu erstellen. Mögliche Storyboard-Vorlagen finden sich auf Canva.

Passende Materialien zum Film:

Weitere Materialien und Anregungen zu den filmischen Themen finden sich ebenfalls in unserer Materialdatenbank mekomat unter den Stichworten Filmarbeit und Filmbildung. Wer sich zum Beispiel mit zentralen Werken oder der Filmgeschichte an sich beschäftigen will, ist mit filmwissen.online gut beraten. Mit dem interaktiven Plakat Filmsprache werden zentrale Begriffe noch einmal gut visualisiert. Alternativ dazu ist die App TopShot (für Android oder iOS) zu empfehlen. Ebenso interessant sind die interaktiven Lernbausteine zum Filmwissen mit Bezug zu „Lola rennt“.

Interessante und geeignete Artikel sind ebenfalls die bereits veröffentlichten Filmtipps. Die Filmtipps zu Follower und MyMirror eignen sich besonders zur weiteren Vertiefung, da die Clearingstelle Medienkompetenz zu beiden eine umfangreiche Arbeitshilfe veröffentlicht hat.

Für wen?

Lehrer:innen, Senior:innen, Eltern, Jugendliche ab 15 Jahren

Bezugsmöglichkeiten

Ein Direktbezug der DVD mit Vorführrecht ist unter fwu.de möglich. Hier sind ebenfalls einige unterstützende Arbeitshilfen zu finden.

Fazit

„Filmanalyse“ ist einer dieser seltenen Lehrfilme, die das übliche Format sprengen. Mit unterhaltsamen Inhalten wird Filmwissen vermittelt und gleichzeitig anschaulich die Wirkweise verdeutlicht. In einer Szene begegnen uns ein Cowboy oder eine Kommissarin und in der nächsten durchbrechen diese die vierte Wand und erklären, was diese Kameraeinstellung oder die Musik dazu so besonders macht. So vermittelt der Film Grundbegriffe der Filmanalyse. Ergänzt wird der Film durch ein Interview mit Regisseur:innen und anderen Filmschaffenden zur Literaturverfilmung.

Das könnte Sie auch interessieren: