Wissenschaftliche und praxisorientierte Abschlussarbeiten aus dem deutschsprachigen Raum, die sich mit aktuellen, innovativen Aspekten aus dem Medienbereich, der Medienpädagogik und Pädagogik oder Themen des Jugendmedienschutzes auseinandersetzen, werden mit dem medius gewürdigt. Die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen e.V. (FSF), die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur e.V. (GMK), das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. (DKHW) und die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) verleihen diesen Preis, der mit insgesamt 2.500 Euro dotiert ist. In diesem Jahr wurden vier Arbeiten ausgezeichnet, wobei zweimal der 1. Platz und zweimal der 2. Platz vergeben wurde. Verliehen wurde der medius 2021wurde am 10. Juni im Anschluss an das „Sommerforum Medienkompetenz: Vielfalt erzählen. Repräsentation gesellschaftlicher Realitäten in den Medien“.
Der Mitschnitt steht auf dem YouTube-Kanal der FSF zur Verfügung.
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Medienerziehung in der stationären Kinder- und Jugendhilfe
Auch die Masterarbeit Herausforderung Medienerziehung – Bedeutung digitaler Medien in der stationären Kinder- und Jugendhilfe von Jennifer Ackermann wurde mit dem 2. Platz und einem Preisgeld von 450 Euro ausgezeichnet. Ausgangspunkt für die im Studiengang Pädagogik und Management in der Sozialen Arbeit an der TH Köln verfasste Arbeit ist der Widerspruch zwischen der Tatsache, dass sich einerseits gerade für Adressatinnen und Adressaten stationärer Erziehungshilfe ein deutlicher Mehrbedarf im Bereich der Ausbildung von Medienkompetenzen ausmachen lässt, da für sie keine angemessene Medienerziehung in der Herkunftsfamilie vorausgesetzt werden darf, und andererseits Medienerziehung in entsprechenden Settings häufig ein vernachlässigtes Thema darstellt. Die Arbeit sucht Hinweise für die Auflösung dieses Widerspruchs zu liefern, indem sie rund 200 Fachkräfte aus Einrichtungen der stationären Erziehungshilfe in Deutschland zum Thema befragt: Im Fokus stehen eigene Medienkompetenz, medienbezogene Einstellungen sowie Qualifikation und Fortbildungsengagement. Es zeigte sich, dass die Verhandlung medienpädagogischer Inhalte in Aus- und Fortbildung, es den Fachkräften erleichtert, Medienthemen in die Praxis zu integrieren. Die Arbeit liefert somit wichtige Erkenntnisse für die Fachkräfteausbildung.
Den Bericht zur Verleihung des medius Preises 2020 können Sie hier nachlesen.
Zum medius 2021
Der medius ist ein Preis für innovative, wissenschaftliche und praxisorientierte Abschlussarbeiten, die sich mit aktuellen Aspekten aus dem Medienbereich, der (Medien-)Pädagogik oder Themen des Jugendmedienschutzes beschäftigen. Er wird durch die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF), die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK), die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) und das Deutsche Kinderhilfswerk (DKHW) vergeben.
Neben einer sinnvollen Theorie-Praxis-Verbindung und der Förderung internationaler Perspektiven war eines der Hauptkriterien für die Auszeichnung stets die Interdisziplinarität.
In unserer inzwischen durch und durch mediatisierten Welt ist es für Fragen der Medienpädagogik und des Jugendmedienschutzes wichtiger denn je, Einflüsse aus anderen Disziplinen aufzugreifen. Neurowissenschaftliche Untersuchungen über Wahrnehmungsprozesse, ethisch-philosophische Überlegungen darüber, was Technik darf und künftig können sollte, oder die soziologische Betrachtung politischen und gesellschaftlichen Handelns in einer vernetzten Welt – Inhalte, die auf den ersten Blick nicht unmittelbar „medienpädagogisch“ erscheinen, haben durchaus Relevanz für die medienpädagogische Praxis. Sie erweitern den Blick auf die Zielgruppe, beeinflussen die Art und Weise, wie Projekte konzipiert und umgesetzt werden und liefern wichtige Erkenntnisse, um Medieninnovationen und -inhalte einzuordnen.
Vor diesem Hintergrund richtet sich die Ausschreibung des medius ausdrücklich auch an alle fachfremden Disziplinen, die eine Relevanz für Medienpädagogik und Jugendmedienschutz geltend machen können.
Welche Arbeiten können eingereicht werden?
Es können Abschlussarbeiten von Universitäten, Fachhochschulen und Hochschulen eingereicht werden, die im Jahr oder im Vorjahr der Ausschreibung abgeschlossen worden sind (i.d.R. Bachelor, Master, Magister, Diplom, Staatsexamen). Vorschlagsberechtigt sind die betreuenden Dozentinnen und Dozenten.
Die Absolventinnen und Absolventen können ihre Arbeit auch selbst einreichen, wenn sie den Nachweis erbringen, dass diese mit „sehr gut“ bewertet worden ist. Eine wiederholte Teilnahme mit derselben Arbeit ist nicht möglich.
Neben den üblichen einzureichenden Unterlagen soll aufgezeigt werden, inwieweit das Thema bzw. die Erkenntnisse der Abschlussarbeit für Fragen der Medienpädagogik oder des Jugendmedienschutzes relevant und ggf. in der Praxis verwertbar sind. Diese Bezüge können in Form eines Textes, einer Projektskizze, einer Präsentation, eines Videos o.ä. dargestellt werden.
Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert. Einsendeschluss ist der 31. Januar 2022. Eingereicht werden können die Bewerbungen bei der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (Kleine Präsidentenstr. 1, 10178 Berlin), vorzugsweise per Mail unter medius@mabb.de.
Textquelle: fsf.de
Hinweis: Die Clearingstelle Medienkompetenz ist Vertreterin der Katholischen Kirche im Kuratorium der fsf.
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