#wert-voll schenken

Ein Tablet auf dem Weihnachtstisch - Weihnachten
Bild: Michael Schnell – Internet-ABC

Weihnachten ist mehr als ein Fest der Geschenke

Hand aufs Herz: Wer hat mit seinen Liebsten letztes Weihnachten ausgemacht: „Aber nächstes Jahr schenken wir uns zu Weihnachten wirklich nichts“? Trotz allem steht das Besorgen von Geschenken an erster Stelle vieler aktueller To-do-Listen. Die Kommerzialisierung von Weihnachten erreicht von Jahr zu Jahr einen neuen Höhepunkt. Denn was wäre Weihnachten ohne Geschenke? Würden wir uns trotzdem auf den 24.12. freuen?

Es sind nur noch wenige Tage, bis Weihnachten wieder vor der Tür steht. Für viele sind die letzten Tage vor dem Fest mit erheblichem Stress verbunden. Denn viele Gedanken kreisen um die Frage: „Welche Geschenke soll ich dieses Jahr besorgen?“ Doch auch wenn der Handel uns Jahr für Jahr weismachen möchte, dass wir mit noch größeren Geschenken auftrumpfen müssen, sollten wir nicht außer Acht lassen, dass Weihnachten nicht das Fest der Geschenke, sondern der Liebe ist.

Sich besinnen auf den Kern des Weihnachtsfests

An Weihnachten geht es um ein Geschenk, das in der Seele jedes Menschen verankert ist und welches er mithilfe seiner Vernunft erkennt. Es ist Hoffnung, die uns Gott durch seinen Sohn Jesus Christus geschenkt hat. Die Hoffnung auf eine Welt ohne Krieg, Korruption, Gewalt, Flucht und darauf, dass der Tod und das Böse nicht das letzte Wort haben. Gott hat sein größtes Geschenk dem Menschen in einer Krippe übergeben. Hungrig, durstig, schutzbedürftig und zerbrechlich. Weihnachten erinnert uns daran, dass wir alle gleich und auf die gleichen Dinge angewiesen sind. Dieser Tag verdeutlicht uns, dass es keine Rolle spielt, wie groß der Geldbeutel ist, ob wir obdachlos oder wohlhabend sind.

Wieso sind dann die Läden an Weihnachten überfüllt, und es scheint sich alles um Geschenke zu drehen? Vielleicht vergessen wir Menschen, dass das größte Geschenk in unserem Herzen tief verankert ist. Dennoch nehmen wir – vielleicht auch unbewusst – diese Hoffnung und unbeschreibliche Liebe in unserem Herzen wahr und uns ist es daher so wichtig, an Weihnachten auch unsere Lieben zu beschenken und ihnen eine Freude zu bereiten. Daher sollte das Besorgen und Machen von Geschenken nicht mit Stress oder Zwang verbunden sein. Im Gegenteil, es soll einen an die Nächstenliebe und an die Freude erinnern, denn wir freuen uns wie alle Menschen am meisten über diejenigen Geschenke, bei denen wir merken, dass sich dahinter Mühe und Liebe verbergen.

Betrachtet man sich die Geschenkelisten der letzten Jahre einmal näher, fällt auf, dass die Topseller zunehmend digitale Geräte sind. In den letzten Jahren wurden in der Weihnachtszeit stetig neue Verkaufsrekorde von Smartphones und Tablets erzielt.

Digitale Geschenke für Kinder

Auch auf den Weihnachtswunschzetteln der Kinder stehen digitale Geschenke immer ganz weit oben, sei es die neueste Spielkonsole oder das neueste Handy, das Kinder bei Freund:innen gesehen haben. Viele Eltern fragen sich jedoch, ob digitale Geschenke für Kinder oder Jugendliche überhaupt angemessen sind.

Grundsätzlich gilt, dass Eltern die Wünsche ihrer Kinder ernst nehmen sollten. Kinder sollten sich gemeinsam mit den Eltern über die Möglichkeiten, aber auch die Herausforderungen und Gefahren digitaler Geräte informieren. Damit Eltern sich überhaupt damit auseinandersetzen können, helfen entsprechende Materialien. Unser Serviceangebot mekomat.de bietet einen umfassenden Überblick über vorhandenen Materialien zu unterschiedlichen medienpädagogischen Themenfeldern. Dabei lassen sich bestimmte Kategorien, Inhalte und Nutzungsmöglichkeiten gezielt auswählen. Mittels der Broschüren  „Mediennutzung in der Familie“, „Wie wachsen Kinder gut mit Medien auf?“, oder „Groß werden mit Medien. Aber richtig!“ können sich interessierte Leser:innen über das Themenfeld Mediennutzung in der Kindheit einlesen und informieren. „Kinder sicher in Social Media“ betrachtet die kompetente Nutzung von Social-Media-Diensten, welche in der Lebenswelt von Heranwachsenden eine ebenso bedeutsame Rolle spielen.

Der Begriff des Digital Wellbeing (digitales Wohlbefinden) spielt gerade im Zusammenhang mit der Debatte um eine (alters-)angemessene Mediennutzung eine zunehmend größer werdende Rolle. Hierzu informiert die aktuell erschienene Broschüre „Ommm online – Wie wir unser digitales Wohlbefinden steigern“ von klicksafe. Diese gibt konkrete Handlungsanweisungen, um digitale Medien kompetent und selbstbestimmt zu nutzen.

Die Bedenken vieler Erwachsener

Gleichzeitig ist mit vielen digitalen Geschenken die Sorge verbunden, dass das eigene Kind noch zu jung dafür ist und sich das jeweilige Gerät nur wünscht, weil andere Kinder es auch besitzen.

Für Eltern ist das ein Spannungsfeld: Zum einen kann und möchte man nicht immer nachgeben, wenn der Nachwuchs zum Beispiel das neuste Smartphone-Modell begehrt. Zum anderen sollten sich Eltern auch bewusst werden, dass vor allem im späten Kindesalter, in der Pubertät und im Jugendalter der Einfluss von gleichaltrigen Freunden und Freundinnen hoch ist. Und es ist nicht zu leugnen, dass es neben allen pädagogischen Regeln auch einen Peer-Gruppendruck gibt; wer will schon gerne nicht dazugehören? Denn für Kinder und Jugendliche gehört zu einer altersgerechten Entwicklung der Umgang mit Altersgenossen und ihren Cliquen dazu. Wenn Kinder und Jugendliche einen hohen Anpassungsdruck in ihrem Freundeskreis verspüren, verstärkt das natürlich den Drang, immer das neuste Modell von Smartphone & Co. zu besitzen.

Vorbild in der Mediennutzung sein

Auch Geschenke wie Bücher oder Gesellschaftsspiele sind heutzutage oft digital. Kinder können mit ihren Eltern oder Geschwistern gegeneinander oder miteinander auf einer Spielkonsole spielen. Das Angebot ist riesig, doch trotzdem sollten Eltern darauf achten, welche Spiele für ihre Kinder überhaupt angemessen sind und wie viel sie davon konsumieren. Hier können Eltern sich den kleinen Ratgeber „Game-Based-Learning in der Familie“ durchlesen, in dem grundlegende Informationen darüber gegeben werden, warum Game Based Learning eine wertvolle Chance für die Entwicklung der Kinder ist und wie man es in den Familienalltag einbauen kann. Zusätzlich bieten die Broschüren „Medienratgeber für Familien – Gesunde und maßvolle Mediennutzung kann man lernen“ oder das „Handbuch Gameskultur“ Orientierung im Bereich Computer- bzw. Videospiele.

Auch wenn die Kleinen nicht selbst über das gesamte Spektrum an Mediengeräten verfügen, ist es zweifelsfrei das Medienverhalten der Erwachsenen, an dem sie sich orientieren. Daher sollten auch Eltern sich in ihrem eigenen Medienverhalten kritisch hinterfragen, denn Kinder und Jugendliche spiegeln oft das ihnen vorgelebte Verhalten.

Im Falle einer Ablehnung digitaler Geschenke sollten Eltern zusammen mit ihren Kindern die Beweggründe erörtern. Ein schlichtes „Gibt es nicht!“ reicht da nicht aus. Wenn Eltern die Sorgen ihrer Kinder ernst nehmen, nehmen die Kinder auch die Sorgen der Eltern ernst – auch wenn dies nicht unbedingt immer gleichzeitig geschieht.

Was bleibt also?

Weihnachten ist also ein Fest der Liebe. Diese Liebe versuchen wir mit passenden Geschenken auszudrücken, was ja auch völlig verständlich ist. Allerdings sollte alles im Rahmen bleiben, um den ursprünglichen Sinn des Weihnachtsfestes zu wahren. Bei Kindern sollten Erwachsene individuell schauen, welche Wünsche sie erfüllen (können) und welche nicht. „Wert-voll schenken“ könnte die Devise lauten. Und damit ist mehr gemeint als nur ein materieller Wert. Es geht nicht um die messbaren Dinge wie Geld oder Geschenke. Was an Weihnachten wirklich zählt, ist, was bleibt, wenn alle Geschenke verteilt sind: die Zusammenkunft mit den Menschen, die man liebt und die man gerne um sich hat – weil wir gemeinsam die Geburt von Gottes Sohn feiern.

 

[Erstmalig veröffentlicht am 13.12.2028; edit 10.12.21: Links und Quellenangaben aktualisiert]

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