Flächenbrand

Viele Menschen aus der bürgerlichen Mitte fühlen sich in Deutschland von der Regierung nicht mehr repräsentiert. Sie suchen auf die komplexen Herausforderungen der heutigen Zeit Antworten, die sie von den herkömmlichen Parteien nicht mehr bekommen. Die Zuwanderungsdebatte, die Corona-Pandemie, die Debatte über den menschengemachten Klimawandel und die Konsequenzen für die privaten Haushalte haben Deutschland verändert. Immer mehr Bürgerinnen und Bürger suchen nach einfachen Lösungsansätzen oder Sündenbockmechanismen, um der gefühlten Hilflosigkeit zu entgehen.

Irrationalismus

Die Krisen unserer Zeit verunsichern viele Menschen wie schon lange nicht mehr. Verschwörungsmythen bieten simple Erklärungen für komplexe Zusammenhänge und benennen die Schuldigen, auf die man seine Wut über die eigene Verletzlichkeit und Ohnmacht richten kann. Von der Hexenverfolgung im späten Mittelalter über antisemitische Verschwörungsmythen nicht nur im Nationalsozialismus bis hin zur Coronaleugnung werden gesellschaftliche, politische und psychologische Muster deutlich, die Verschwörungstheorien vor allem in Krisenzeiten für viele Menschen bis heute so verfänglich machen.

JIM-Studie 2023: 25 Jahre JIM

Seit 1998 erhebt der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest (mpfs) jedes Jahr Basisdaten zum Medienumgang Jugendlicher zwischen 12 und 19 Jahren. Die JIM-Studie 2023 markiert also ein silbernes Jubiläum, das auch mit einem eigenen Kapitel „Rückblick“ in der vorliegenden Ausgabe begangen wird. Daneben bekommen auch „Digitale Medien und Schule“ als Sonder-Thema in diesem Jahr Raum, sodass die Broschüre bzw. die PDF-Datei diesmal 80 Seiten umfasst.

JIM 2022: (keine) Rückkehr zur Normalität

Mit erfreulicher Regelmäßigkeit erscheint Ende November eines Jahres die repräsentative Studie Jugend, Information, Medien, kurz JIM-Studie, für das jeweilige Jahr, auch abgekürzt als JIM 2022. Der neugierige Blick auf Medienausstattung und -nutzung der 12- bis 19-Jährigen erhält aktuelle Daten-Nahrung. In diesem Jahr gab es allerdings auch eine „Zwischenmahlzeit“ mit der im Sommer veröffentlichten Zusatzuntersuchung JIMplus zu Fake News und Hatespeech. Insofern verspricht sowohl der kurz- wie mittelfristige Längsschnitt interessante Vergleichsmöglichkeiten.