Mit 15 Monaten Corona-bedingter Verspätung ging am Wochenenden der sechste Durchgang des Zertifikatskurses medienpädagogische Praxis – intern als mepps VI bzw. mit dem Hashtag #mepps19 (ja, richtig gelesen: 19) bezeichnet – zu Ende. Dabei stand die Präsentation der Praxis-Projekte der Teilnehmenden im Mittelpunkt. Daneben war aber auch Zeit für eine AR-Erkundung in Canvas City, für Auswertung und Zertifikatsfeier.
Die Wiedersehensfreude war bei allen offensichtlich: 23 Monate nach dem Start des Kurses mit der ersten Präsenzphase im November 2019 trafen sich die Teilnehmenden und die Kursleitung erstmals wieder im KSI in Siegburg auf dem Abteiberg. Daher entfiel in diesem Jahr auch der medienethische Talk am ersten Abend der letzten Präsenzphase. Denn es war klar: Es gibt soviel zu erzählen – nach all den Online-Sitzungen und Get-Togethern und … Schließlich war nicht nur die Kursleitung gezwungen, den Kurs mehrfach umzustrukturieren und bereits geplante Präsenz-Anteile wieder abzusagen bzw. zu verschieben. Auch den Teilnehmer:innen gebührt großer Respekt für das Durchhaltevermögen, da Corona durchaus unterschiedlich, aber in allen Arbeitsfeldern spürbar die Normalität außer Kraft gesetzt hatte. Dies hat die Kursleitung in den ergänzenden Bescheinigungen zu den Zertifikaten auch ausdrücklich formuliert.
Ende gut – alles gut
Dennoch gab es in der abschließenden Auswertung durchweg sehr gute Rückmeldungen für die Bemühungen, den Kurs soweit möglich online fortzusetzen und Projektskizzen online zu präsentieren und sogar medienpraktische Anteile online durchzuführen. Tatsächlich konnten bis auf zwei alle „Meppsler und Meppslerinnen“ in ihren Arbeitsfeldern das geforderte Praxisprojekt durchführen. Dabei war es dann oft der dritte oder vierte Anlauf, der sich in den letzten 18 Monaten realisieren ließ. Dafür gebührt allen Absolvent:innen großer Respekt. „Sie haben nicht nur das Beste draus gemacht, wie man landläufig sagt. Sondern mit Ihren Projekten etwas wirklich Gutes geschaffen“, betonte Prof. Andreas Büsch in der Ansprache am Festabend.
Spiel und Feier
Inwiefern Vernetzung in Überwachung münden kann und mit welchen Haltungen wir diesen Entwicklungen begegnen, war Thema am Samstagvormittag. Ausgerüstet mit Tablets und unter Anleitung von Martin Fischer, der für die Agentur medialepfade als Referent angereist war, begaben sich alle an die Arbeit in Canvas City. Mitten auf dem Siegburger Markplatz galt es in dem AR-Game zunächst, unvernetzte Datenpunkte aufzuspüren und sie an Cortex, die zentrale KI anzuschließen. Aber auch alternative KI-Instanzen bieten sich an. Dabei wird aber erst im Laufe des Spiels klar, was sie letztlich im Schilde führen. Die praktische Einführung in das Spiel bot reichlich Stoff zur inhaltlichen Reflexion: Nun sag, wie hältst du’s mit der Kameraüberwachung öffentlicher Räume – um nur ein Beispiel zu nennen.
Nach einer ausführlichen Reflektion und Auswertung des Kurses konnten dann die Zertifikate und Teilnahmebescheinigungen im Rahmen eines Festabends überreicht werden. Dass die „23“ nicht nur symptomatisch für mepps VI – der Kurs hat „wegen des C-Wortes“ insgesamt 23 statt der geplanten acht Monate gedauert – sondern auch ein (verschwörungstheoretisch angehauchter) Beitrag zur Medienkompetenz sein kann, stellte Horst Pohlmann, Dozent für Medienpädagogik an der Akademie Remscheid, in seiner Festrede da. Denn „Medienkompetenz ist Lebensalltag“ (Pohlmann). Dies gelte gerade in der Digitalisierung, die alle Lebensbereiche betrifft. Das konnten alle Teilnehmenden nach den Erfahrungen dieses Kurses bestätigen.
Schließlich lautete die Verabschiedung bei Etlichen „bis in 14 Tagen“. Denn dann sind die frisch zertifizierten Medienpädagog:innen zum nächsten jahrgangsübergreifenden Alumni-Treffen eingeladen. Für die Kursleitung geht es dann bereits in vier Wochen weitere mit der ersten Präsenzphase des neuen, siebten Durchgangs #mepps21
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