Pilottagung zur religionspädagogischen Nutzung von Materialien des Internet-ABC
Vom 12. Bis 13. März 2018 fand im Haus der Kirche in Kassel, die erste Pilottagung des Internet-ABC mit Kooperationspartnern statt, auf der MedienpädagogInnen und ReligionspädagogInnen gemeinsam erkundeten, welche Materialien des Internet-ABC e. V. im Religionsunterricht und anderen katechetischen Kontexten nutzbar sein könnten. Knapp 20 Personen hatten sich auf die Einladung hin angemeldet und sich auf das Experiment eingelassen.
An einen einführenden Vortrag von Prof. Andreas Büsch, Leiter der Clearingstelle Medienkompetenz, zu Medienwelten von Grundschulkindern schloss sich ein „Speeddating“ der Teilnehmenden anhand von Impulsfragen an, mit denen sie zugleich thematisch auf die Tagung eingestimmt wurden, u. a. „Sollten Lehrer mit SuS auch über Soziale Medien in Kontakt sein? Was ist eigentlich der größte Aufreger in Sachen Digitalisierung an ihrer Schule? Was sollten Kinder ihrer Meinung nach vor allem in Bezug auf Internet lernen?“
Karsten Müller, Studienleiter für Medienbildung am RPI Kassel, sorgte in einem weiteren Input für die theologische und religionspädagogische Einordnung des Vorhabens und Sandra Bischoff, stellvertretende Vorsitzende des Internet-ABC e.V., stellte in einer Einführung das Projekt Internet-ABC vor. Daran anschließend ging es in jeweils zwei parallelen Workshop-Gruppen um die Themen Identität, Freundschaft, Urheberrecht und Datenschutz, wobei jeweils nach einem Durchgang gewechselt wurde, sodass alle Teilnehmenden im Laufe der Tagung alle Themen-Workshops besuchen konnten. Dabei ging es jeweils um ein vertieftes Kennenlernen des Materialangebots von Internet-ABC, den Abgleich mit religionspädagogischen Curricula und die Entwicklung von Ideen und Elementen für Unterrichtsentwürfe.
In der Auswertung äußerten sich die Teilnehmenden durchweg begeistert von der Pilottagung. Diejenigen, die bereits an Internet-ABC-Schulen in hessen tätig sind, stellten fest, dass der Surfschein nur eine Grundlage sein kann, auf der dann inhaltlich weiter aufgebaut werden sollte. Dabei können die religions- ebenso wie die medienpädagogischen Bezüge zu den Themen des Religionsunterrichts immer wieder hergestellt werden – und durchaus auch über den Religionsunterricht hinaus. Die hohe Motivation aller Beteiligten führte sogar zu der Frage nach Folgeveranstaltungen, um den Themen und Fragen weiter auf der Spur zu bleiben. Ein konkretes Angebot dazu ist eine Online-Kollaboration auf rpi-virtuell.de, zu der Karsten Müller einladen wird; eine weitere Präsenzveranstaltung zur Fortführung der Arbeit ist angedacht.
Eingeladen zu dieser Pilottagung hatten die Clearingstelle Medienkompetenz zusammen mit dem Religionspädagogischen Institut der EKKW und EKHN, dem Internet ABC e. V., der LfM – Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen, der LPR Hessen – Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien sowie der Evangelischen Kirche in Deutschland.
Die beteiligten Träger kündigten noch zwei weitere Pilotveranstaltungen für LehrerInnen in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Die Ergebnisse aller Tagungen werden danach gesammelt in einer Dokumentation publiziert, die als Anregung für die weitere eigene Erarbeitung von medienpädagogischen Bezügen zum Internet für Grundschulkinder im Religionsunterricht dienen soll.