Worum geht’s?
Eckdaten des Films:
Deutschland, 2016
Produktion: LPR Hessen – Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und Medien
in Kooperation mit dem Hessischen Kultusministerium
Empfohlen: ab 15 Jahren
FSK: Lehrprogramm gemäß §14 JuSchG (ohne Altersbeschränkung)
„Fernsehnachrichten sind für Kinder und Jugendliche wichtige Quellen der Information, mit höherem Alter kommen Tageszeitungen und andere Printmedien hinzu. Die neuen Formen der Nachrichtenvermittlung in den sozialen Netzwerkmedien werden für sie immer relevanter. Nachrichten sind daher ein relevantes Thema, wenn es um die Förderung der Medienkompetenz von Jugendlichen geht. Was Nachrichten sind, durch welche Spezifika sie sich auszeichnen, wie sie informieren und welche neuen Formate im Netz entstehen, sind zentrale Fragestellungen dieser DVD.“ (LPR Hessen) (Edit 05.10.2023: heute Medienanstalt Hessen)
Mit didaktischem Begleitmaterial:
- illustrierter Einführungstext
- Hintergrundinformationen
- Unterrichtsmodule
- Einführende Text-Bild-Seiten
- Vorlagen
- Aufgabenblätter
- Hinweise für die Lehrkraft
Filme:
- Wettlauf mit der Zeit. Wie entstehen Nachrichten? (9:30 min)
- Vom Ereignis zur Nachricht. Journalisten über die Schulter gesehen (4:36 min)
- Alles echt im Fernsehen? Die Werkzeuge der Fernsehmacher (3:31 min)
- Kontrovers: Wie Greenwald Journalismus sieht (3:55 min)
- Die virtuelle Feder – Journalismus von morgen (90:00 min)
- Thorsten Denkler – Korrespondent in Berlin für die Süddeutsche.de (8:41 min)
- Lars Wienand – Social Media-Redakteur der Rhein-Zeitung (10:32 min)
Welche medienpädagogischen Themen werden im Film angesprochen?
- Grenzen der objektiven Berichterstattung
- Produktion von Fernsehnachrichten, Print-Nachrichten und Beiträgen in Social Media
- Online- und Social Media-Journalismus
- Wie funktioniert Meinungsbildung?
- Journalisten als Aktivisten und Lobbyisten
- Manipulation in Fernsehbeiträgen/Fake-News
- Bewertungskriterien für Qualitätsjournalismus
- Digitaler Wandel des Journalismus/Arbeit 4.0
- Neue Nachrichtenformate in den sozialen Medien
Zum Einsatz mit Schülern und Schülerinnen:
Nachrichten sind allgegenwärtig. Sie begegnen uns im Radio, auf elektronischen Werbeflächen im öffentlichen Raum, online über Streams im 100-Sekunden-Format, über die Websites der Tageszeitungen oder in sozialen Netzwerken und schließlich traditionell in der Tagesschau im Fernsehen. In einer demokratischen Gesellschaft sind Medien unverzichtbar, denn Nachrichten durch Medien sind zentrale Instrumente, die über Vorgänge in Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur informieren. Damit stellen sie in vielfältiger Weise Öffentlichkeit her. Außerdem spielen medial vermittelte Informationen, die uns über verschiedene Wege wie öffentlichen oder privaten Rundfunk, Online-Journalismus, Radio oder Printmedien erreichen, für die Bildung von Meinungen eine entscheidende Rolle.
Die DVD „Ein Ereignis wird zur Nachricht“ wurde im Rahmen des Projekts „Schule des Sehens und Hörens“ erstellt und richtet sich gezielt an LehrerInnen für den Einsatz im Deutsch-, Politik-, Ethik-, Wirtschafts- und Sozialkundeunterricht.
Durch die Filme zum Thema Berichterstattung lassen sich im Unterricht unterschiedliche Themen behandeln. Beispielsweise berichtet der Film Kontrovers: Wie Greenwald Journalismus sieht über den Trend des lobbyistischen Journalismus. Der Film lädt SchülerInnen ein, die ethischen Aspekte von Journalismus zu diskutieren, v.a. die Frage, wie viel subjektive Positionierung Berichterstattung verträgt. Die SchülerInnen können hierzu Online- und Printmedien sammeln, die ihrer Meinung nach subjektive oder objektive Berichterstattung liefern, und die Vor- und Nachteile der jeweiligen Berichterstattung (subjektiv und objektiv, positiv und negativ) und Medienart (Zeitung, Zeitschrift, etc.) diskutieren.
Der Film Die virtuelle Feder – Journalismus von morgen thematisiert den Wandel vom Print- zum Online-Journalismus, als ein Beispiel für die bedeutende Rolle der Digitalisierung in der Gesellschaft. Die SchülerInnen können diesen Film als Anlass nehmen, um über die verschiedenen Vor- und Nachteile von Print- und Online-Journalismus zu sprechen. Ein weiteres Thema könnte Arbeit 4.0, die Digitalisierung der Arbeitswelt sein, das Anlass bietet über Berufe zu diskutieren, die besonders von Arbeit 4.0 betroffen sind. Es kann gemeinsam mit den SchülerInnen überlegt werden, welche medienbildnerischen Qualifikationen sie später im Job benötigen werden.
Der Film Alles echt im Fernsehen? Die Werkzeuge der Fernsehmacher gewährt den SchülerInnen Einblick in die Möglichkeiten der Manipulation von Fernsehbeiträgen und allgemein Medien. Die Glaubwürdigkeit und in Fragestellung mancher Informationen kann so thematisiert werden. Anknüpfungspunkte sind die Debatte über „Fake-News“ und wiederum das Thema des Lobbyismus im Journalismus: wer die Journalisten bezahlt, kann bestimmen, was geschrieben und veröffentlicht wird. Entspricht dies dem journalistischen Ethos?
Der Kurzfilm eignet sich als Einstieg für aktive Medienarbeit mit den SchülerInnen. Wer einmal selbst eine Nachrichtensendung produziert hat, weiß, welche Schritte hierfür nötig sind und wie leicht Nachrichten manipuliert werden können.
Jeder der einzelnen Kurzfilme und der Langfilm bieten so bestimmte Aspekte zum Thema Nachrichten und damit Anschlusspunkte für medienpädagogische Arbeit.
Anknüpfungspunkte für aktive Medienarbeit:
Um den Arbeitsalltag eines Online- und Social-Media-Journalisten kennenzulernen könnten die SchülerInnen einen Schulblog oder eine Schulwebsite planen und umsetzen. Schulinterne Ankündigungen wie Feste, Informationen über Stundenpläne, Unterrichtsausfälle, etc. aber auch spezielle Berichte über bspw. durchgeführte Projektwochen können hier präsentiert werden. Parallel dazu könnten SchülerInnen auch einen Facebook-Account für die Schule pflegen. Durch diese zwei unterschiedlichen Arten von Online-Journalismus wird den SchülerInnen deutlich, dass je nach genutztem Medium unterschiedliche Zielgruppen angesprochen und andere Arten von Informationen veröffentlicht werden.
Durch Schreiben und Veröffentlichen der Artikel für die Website oder einen Blog lernen die SchülerInnen, wie eine Nachricht entsteht. Es müssen Themen gefunden, Interviews geführt, Berichte geschrieben, Korrektur gelesen, Bilder gemacht oder recherchiert und alles anschließend rechtzeitig veröffentlicht werden. Die Schüler lernen so auch das Format des user generated content kennen.
Eine weitere Möglichkeit wäre, die Entstehung von Nachrichten nicht nur am Beispiel des Online-Journalismus, sondern auch durch die Produktion einer Schülerzeitung oder einer Film- oder Radioreportage kennenzulernen.
Für wen?
Jugendliche ab 15, SchülerInnen im Deutsch-, Politik-, Ethik-, Wirtschafts- und Sozialkundeunterricht
Bezugsmöglichkeiten:
Die DVD „Ein Ereignis wird zur Nachricht – Medienberichterstattung im Unterricht“ kann bei der LPR Hessen unter lpr@lpr-hessen.de oder bei den hessischen Medienzentren bestellt werden.
Fazit:
Die DVD eignet sich speziell für den schulischen Unterricht und unterstützt Lehrkräfte bei der Bearbeitung des Themas „Mediale Berichterstattung“. Aufgrund der Länge der einzelnen Filme können hieraus je nach Bedarf eine ganze Unterrichtseinheit, eine Projektwoche oder auch einzelne Unterrichtsstunden im Deutsch-, Politik-, Ethik-, Wirtschafts- und Sozialkundeunterricht gestaltet werden. Die Kurz- und Langfilme holen die komplexen Themen Qualitätsjournalismus, Quellenkritik und Zukunft des Journalismus auf eine für Jugendliche verständliche Weise ins Klassenzimmer.