Schaukasten

Schaukasten einer Pfarrgemeinde
© Clearingstelle Medienkompetenz / Foto: Tobias Erdmann

Vor jedem Gemeindehaus, Jugendzentrum und öffentlicher Institution finden wir ihn: den Schaukasten. Als unscheinbarer Glaskasten wird die Wirkung des Schaukastens als wichtiges Medium der Öffentlichkeitsarbeit einer Pfarrgemeinde häufig unterschätzt.

Insofern der Schaukasten ein „Klassiker“ ist – und weil er hier und da nicht gerade liebevoll oder professionell gestaltet wird – ist er etwas in Verruf geraten. Doch hat der Schaukasten bei geschickter Platzierung eine große Breitenwirkung, da er von vielen Menschen beachtet wird, die etwas Zeit und Aufmerksamkeit übrig haben.

Die Wahrnehmung und der Informationswert hängen aber ab von der Pflege und regelmäßige Umgestaltung!

Für die Gestaltung des Schaukastens spielen vor allem die Faktoren der  Präsentation sowie der Lage des Schaukastens eine wichtige Rolle.

So zeigt zum Beispiel ein Schaukasten, welcher direkt vor der Kirchentür platziert ist, eine starke Binnenorientierung an. Die Kerngemeinde ist im Blick und wird somit zum Adressaten.

Ein Schaukasten neben den Schaukästen der Kommune hat die Außenwirkung, dass die Pfarrgemeinde „mittendrin“ ist, mitmischt und sich als Teil des gemeinsamen Lebensraumes versteht. Viele verschiedene Menschen sollen angesprochen und interessiert werden.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Präsentation des Schaukastens. Optisch sowie inhaltlich muss der Schaukasten attraktiv gestaltet werden:

  • Sauber und gepflegt sollte der Schaukasten sein.
  • Ein bunter Anstrich der Außenwände wirkt oft Wunder.
  • Große, bunte Plakate mit großer Schrift lenken die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich.
  • Das aktuelle Aushängthema sollte aktuell und interessant sein.
  • Thematisch passende Gegenstände vermitteln Plastizität und Raumtiefe.

Zudem sollte der Schaukasten als Einheit gestaltet werden. Dafür ist es hilfreich, sich hin und wieder mehrere Meter vom Schaukasten zu entfernen und aus der Ferne einen kritischen Blick auf die Anordnung der gestalterischen Elemente im Kasten zu werfen. Diese können sein:

  • Grafiken,
  • Ansprechende Fotos,
  • Griffiges Motto / Slogan, in großen Lettern geschrieben,
  • Farben und viele mehr.

Die Gestaltung ist – wie bei anderen Medien auch – als Einheit aus Text- und Bildsprache zu sehen. Eine lebendige Sprache muss: deutlich, freundlich, eindeutig, stimmig und originell sein.

Hier ein paar wichtige Grundsätze in der Gestaltung eines Schaukastens kurzgefasst:

  • Das erste und wichtigste Gestaltungskriterium heißt:  „Weniger ist oft mehr!“
  • Das zweite: „Wer alles zeigt, zeigt bloß alles.“
  • Es gibt keine Pflicht, oben den ersten Aushang und unten den letzten Aushang festzumachen.
  • Es ist nicht verboten Zwischenräume und damit der Gestaltung insgesamt „Luft zum Atmen“ zu lassen. Dies hilft im Übrigen auch Spannung aufzubauen.

Mit den Papier-Formaten und -Größen spielerisch umgehen:  Neben einem großen Plakat können bspw. mehrere, kleine Blätter ausgehängt werden.
Falten und/oder Ausschneiden kann helfen, bestimmte Inhalte hervorzuheben.
Vielleicht wirken bestimmte Inhalte besonders gut auf einem großen Blatt, welches wie ein Flügelaltar gefalzt ist.

Bei der Gestaltung geht es im Wesentlichen auch um die Präsentation der Inhalte. Bei der Auswahl von Texten bietet sich die Chance, dem Betrachter ausgesprochen interessante Informationen zu präsentieren.

Dabei ist es wichtig:

  • thematisch zu arbeiten,
  • sich seiner Zielgruppe bewusst zu sein,
  • mit Blickfängen zu arbeiten,
  • räumliche Tiefen mit einzubeziehen,
  • so wenig Schriftarten wie möglich zu verwenden,
  • mit Bildern zu arbeiten,
  • für Aktualität zu sorgen,
  • die Informationen gut sichtbar aufzuhängen und
  • sich vorab zu fragen, welche Informationen besonders wichtig ist.

Jetzt geht’s an die Umsetzung!

Praktische Tipps zum Schaukasten:

Ein Metallgehäuse mit Glaswand hat sich als klassischer Schaukasten durchgesetzt und das auch zu Recht, denn eine solide Qualität gewährleistet nachhaltig ein gepflegtes und ordentliches Erscheinungsbild. Die innere Rückwand sollte in einem dezent-neutralen Farbton daher kommen: jede Ablenkung von den präsentierten Inhalten wäre hier kontraproduktiv. Zudem haben sich kleine, aber starke Magnete bewährt, da Klebestreifen Reste hinterlassen, die zu Staubfängern werden. Diese können dem Schaukasten ein ungepflegtes Image verleihen.

Die Erstellung eines Kommunikationsplanes für die Schaukastenpflege wäre möglicherweise übertrieben, dennoch sollten gewisse Vorüberlegungen festgehalten werden. Denn auch organisatorisch ist einiges zu planen, damit die Schaukastenbetreuung problemlos läuft:

Alle Schlüssel, die zum Schaukasten gehören, brauchen einen festen Platz.
Für den besseren Überblick sollte festgehalten werden, wer auf Dauer einen Schlüssel ausgehändigt bekommen hat.
Gut organisiert: ein bis drei bereitstehende, große Ablagefächer dienen als Depot für diejenigen, die Infos, Plakate etc. ausgehängt haben möchten.
Für große Farbposter, die wieder verwendbar sind, sollte eine staubfreie, vor Licht geschützte Lagerfläche vorhanden sein. Dort können die Plakate auf ihren nächsten Einsatz warten.
Vereinbarungen innerhalb des Betreuerteams sollten zusätzlich getroffen werden, so zum Beispiel wer für die Betreuung verantwortlich ist, gemeinsames Erarbeiten eines einheitlichen Erscheinungsbildes, etc.
Eine grobe Festlegung der inhaltlichen Gestaltung (Wann soll welcher Inhalt präsentiert werden, wer kümmert sich um die Aktualisierung) und der hierfür notwendigen personellen Verantwortlichkeiten (siehe Jahresplanung) ist nicht zu unterschätzen.

Checkliste und Jahresplanung

Anhand unserer Checkliste (s.unten: „Download Service“) kann in regelmäßigen Abständen geprüft werden, ob der Schaukasten optimal genutzt wird.

Die „Schaukasten Jahresplanung“ ist als Unterstützung für die redaktionelle Planung der Inhalte gedacht. Sie dient der besseren Übersicht, als Merkhilfe und für den Austausch im Team.

Download Service

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