Mit einem Festabend ging am Samstag, dem 22. Juni 2024, der 9. Kursdurchgang des Zertifikatskurses Medienpädagogische Praxis #mepps zu Ende. Vorausgegangen waren wie immer unter anderem die Präsentation der medienpädagogischen Praxisprojekte, die die Teilnehmer:innen im Rahmen der Fortbildung konzipiert und durchgeführt hatten.
Wenngleich es mit jedem Kursdurchgang ein paar kleinere oder größere Änderungen gibt, birgt der Ablauf der Präsenzphasen doch auch mittlerweile ein paar Traditionen. Dazu gehört unter anderem der medienethische Talk am ersten Abend der abschließenden Präsenzphase im KSI in Siegburg. Als Gast dazu saß Prof. Dr. Nils Köbel von der Kath. Hochschule Mainz, einigen Teilnehmenden durch den Soziopod bereits bekannt, mit Prof. Andreas Büsch (Clearingstelle Medienkompetenz, Kursleitung) am digitalen Kaminfeuer. Nach einem einführenden Vortrag zu Ethik und Werten und wie diese sich in der Biografie bilden, leistete er gemeinsam mit den Teilnehmenden und ausgehend von deren Fragen auch den Transfer zur Medienbildung.
Praxisprojekte für unterschiedliche Zielgruppen
Der Freitag stand wie immer ganz im Zeichen der Praxisprojekte. 12 Präsentationen deckten die ganze Bandbreite von Erklärvideos über Filmprojekte bis hin zu Multiplikator:innen-Workshops ab. Dabei wurde deutlich, dass für alle Teilnehmer:innen ein im Laufe des Kurses deutlich vertieftes Verständnis von Medienkompetenz-Vermittlung den theoretischen Hintergrund bildete. Ausdrücklich wurde immer wieder die Wichtigkeit aktiver Medienarbeit betont, um den jeweiligen Zielgruppen Selbstwirksamkeits- und Partizipationserfahrungen zu ermöglichen.
Der Tag wurde abgerundet mit einem Ausblick auf weitere Fortbildungsangebote und Networking im Anschluss an den 9. Kursdurchgang. Andreas Menne (KSI, Kursleitung) und Prof. Andreas Büsch stellten die zahlreichen Angebote und Möglichkeiten vor. Dabei reichte die Bandbreite vom Alumni-Treffen über Fachtagungen, Newsletter, Podcasts und Fachzeitschriften bis hin zum Fachverband GMK und den zahlreichen Fachgruppen dort.
Am Samstagvormittag führte Robert Alisch von der Agentur mediale pfade (Berlin) in die Möglichkeiten der Arbeit mit Augmented Reality ein. Daran schloss sich mittags eine differenzierte Reflexion des 9. Kursdurchgangs an, bevor die letzten Vorbereitungen für den Festabend stattfanden.
Festliche Verleihung der Zertifikate
Der Festredner Kai Christian Moritz, Schauspieler, Sprecher und Sänger, präsentierte eine „Tischkarte“ über das Zitat von Horaz „Dimidium facti, qui coepit, habet: sapere aude, incipe.“, vom dem vor allem das von Kant aufgegriffene Motto der Aufklärung „Sapere aude“ bekannt ist. Denn „einen Verstand zu besitzen, bedeutet auch die Verpflichtung, ihn zu benutzen“, so Moritz. Davon ausgehend erläuterte er fünf Prinzipien für ein Gedankengebäude, das auch eine mediale oder digitale Realität sein kann: Freiheit, Gleichheit, Geschwisterlichkeit, Menschenliebe und Toleranz – die gegenwärtig leider keine Selbstverständlichkeit mehr sind. „Mit dem Überbau einer Menschen achtenden Ethik und ihrer technisch kompetent ausgestatteten Kommunikationsweise bekommt das Denken einen Sinn, ein Ziel. … Sapere aude – wagen Sie zu denken! Incipe – fangen Sie an!“
Vor der anschließenden Zertifikatsverleihung erläuterten Andreas Menne und Prof. Andreas Büsch, was diesen 9. Kursdurchgang besonders machte. Und was ihn dadurch – bei allen Ähnlichkeiten und Traditionen – von den vorhergehenden #mepps-Kursen unterscheidet. Soviel sei verraten: Es hatte viel mit den Teilnehmer:innen zu tun … 12 Zertifikate galt es dann zu verleihen. Weitere Präsentationen sind für das Alumni-Treffen vorgesehen, das dieses Jahr vom 25. bis 27. Oktober wiederum im KSI stattfinden wird. Ein thematischer Schwerpunkt wird die politische Medienbildung sein. Dazu geht die Einladung den 16 frisch gebackenen ebenso wie den früheren Alumni in den nächsten Tagen zu.
Für den 10. Kursdurchgang, der im September mit Online starten wird, sind noch Bewerbungen bis zum 07. Juli 2024 möglich!