Woran wir gerade arbeiten – Juni 2024

Prof. Andreas Büsch

Liebe Leserinnen und Leser,

in diesem Jahr steht viel auf dem Spiel: Neben Kommunalwahlen und Landtagswahlen in manchen Bundesländern steht am kommenden Sonntag die Europawahl an. Europa … eine wunderschöne Idee und das über Jahrzehnte weiterentwickelte Bemühen, Frieden, Verständigung und Zusammenarbeit zwischen Menschen einstmals verfeindeter Nationen zu fördern! Aber Hand aufs Herz: Können Sie den Unterschied zwischen dem Europarat und dem Rat der Europäischen Union unfallfrei erläutern? Und wie entstehen nochmal Gesetze in Europa – durch das Parlament oder die Kommission oder …

Dass die Institutionen und ihre Arbeit trotz aller Transparenz nicht wirklich bekannt sind, ist traurig, aber auch leicht nachzuvollziehen: Was vor der eigenen Haustür passiert, ist für alle – mich eingeschlossen – zumindest gefühlt meist relevanter als zum Beispiel Normierungsverfahren, die in Brüssel diskutiert werden.

Dabei haben wir auch medienpädagogisch und netzpolitisch allen Grund, „Europa“ dankbar zu sein: Einzelne Nationen sind sicherlich nicht in der Lage, es mit den großen Plattform- oder KI-Anbietern aufzunehmen und diese auf vernünftige Standards zu verpflichten. Wobei ein – vor zwei Wochen endgültig verabschiedeter – EU AI Act erst noch in nationales Recht übersetzt werden muss, was in Deutschland noch aussteht. Und dazu bräuchte es eine umfangreichere zivilgesellschaftliche Beteiligung, um nicht letztlich in den entsprechenden Umsetzungsverfahren wesentlich auf die Lobbyarbeit nämlicher Unternehmen zurückgreifen zu müssen. Dazu wiederum müssten zivilgesellschaftliche Organisationen (und die Kirchen) überhaupt umfänglich beteiligt werden. Und ebenso notwendig ist unser aller Engagement für und in solchen Organisationen.

Nicht nur, um eine weitere Spaltung unserer Gesellschaft und einen weiteren Aufschwung von Parteien am rechten Rand, die mit Ausgrenzung und Diskriminierung auf Stimmenfang gehen, zu verhindern, ist das Mindeste, was wir tun müssen: unser Wahlrecht auszuüben und damit für Demokratie und Menschenwürde einzutreten!
Herzliche Grüße

Prof. Andreas Büsch
Leiter der Clearingstelle Medienkompetenz

 

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Themen und Termine

Vortrag KI Woche der MedienkompetenzZwischen Erlösung und Auslöschung – Interaktiver Vortrag zu KI

Spätestens seit ChatGPT ist KI in aller Munde. Was kann sie, wie funktioniert sie, wo sind ihre Grenzen und wo liegen die Gefahren? Der Diskurs reicht von Heilsversprechen bis Apokalypse. Am 25. Juni gibt es dazu um 16:00 h im Rahmen der Woche der Medienkompetenz einen spannenden interaktiven Vortrag des Leiters der Clearingstelle über Zoom.
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Das war die re:publica #rp24

Unter dem doppeldeutigen Motto „Who cares“ trafen sich vom 27. bis 29. Mai Tausende Menschen in Berlin auf 31 Bühnen in 818 Sessions zu Vorträgen, Diskussionen, Workshops etc. Soziale und pflegerische Care-Arbeit spielte eine große Rolle und erstmals waren auch die Wohlfahrtsverbände präsent. Meta-Thema war wie inzwischen fast überall die KI.
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Workshop beim Erfurter Katholikentag

Rund 40 Erwachsene und 50 Kinder nahmen am 31. Mai am Workshop „Bomben in Kindermedien“ in Erfurt teil. Der Leiter der Clearingstelle betonte das in der UN-Kinderrechtskonvention verbriefte Recht von Kindern auf Medien. Im Mittelpunkt der Fragen der Kinder stand die Arbeitsweise der Redaktion der ZDF-Kindernachrichten Logo.
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Bericht zur Fachtagung Pornografie-KompetenzFachtagung zur Pornografie-Kompetenz

Am 4. Juni 2024 fand an der Akademie der Kulturellen Bildung die Fachtagung „Pornografie-Kompetenz“ statt, u.a. in Kooperation mit der Clearingstelle Medienkompetenz veranstaltet. Dabei kamen erstmals Perspektiven aus Medien-, Kunst- und Sexualpädagogik zusammen in dem Bemühen, Kinder und Jugendliche im Umgang mit Pornografie zu stärken.
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Filmtipp

Nothing to HideNothing to Hide

Unser neuer Filmtipp beschäftigt sich mit der Thematik der Datensammlung und Massenüberwachung und ihren tatsächlichen und potenziellen Folgen. Im Zentrum steht dabei die unter den Menschen weit verbreitete Einstellung, man habe nichts zu verbergen. Der Film regt dazu an, sich mit dem Thema kritisch auseinanderzusetzen.
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mekomat

Wo ist Romi?Wo ist Romi?

Das spannende, multimediale Lernspiel informiert Jugendliche über die sog. „Neue Rechte“. Deren Aktivist:innen sind gut vernetzt und in der Social-Media-Welt präsent. Das Spiel hilft, rechtsextreme Inhalte zu entlarven, und gibt praktische Tipps, was man tun kann, wenn eigene Freund:innen in die rechte Szene abdriften.
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Zertifikatskurs #mepps

mepps24: Ausschreibung #mepps24: Jetzt noch rasch bewerben!

Einige wenige Plätze sind noch frei in der bundesweiten medienpädagogischen Fortbildung. Bewerben Sie sich jetzt bis spätestens 30. Juni 2024 für den 10. Durchgang unseres Zertifikatskurses Medienpädagogische Praxis #mepps24. Der Kurs startet im September mit einem Online-Prolog. Alle Informationen zum Kurs finden Sie auf unserer Website.
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#mepps23: Schlussspurt #mepps23: Schlussspurt

Mit der Präsentation ihrer Praxisprojekte starten am 21. Juni die Teilnehmenden des aktuellen Zertifikatskurses #mepps23 in ihre letzte Präsenzphase. Um ihre Ideen, Erfahrungen und Hinweise auch für andere fruchtbar zu machen, werden die Kurzbeschreibungen ihrer Projekte wie immer in Form von Steckbriefen auf unserer Website zu finden sein.
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Kooperationspartner

GMK Hass im Netz PotsdamGMK – Fachtag Jugendarbeit in Zeiten von Hass im Netz

Jugendliche beziehen ihre Informationen maßgeblich aus digitalen Quellen. Im Hinblick auf das Superwahljahr 2024 wird die Bedeutung von Online-Räumen besonders deutlich. Was kann die außerschulische Bildung in Zeiten von Hass und Desinformation im Netz leisten? Eine regionale Fachtagung zu diesem Thema findet am 11. Juli in Potsdam statt.
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Ich digital „Ich digital“ – Projekt der Stiftung Digitale Chancen

Unter dem Motto „Mach mit im digitalen Leben“ will das Projekt Menschen mit geringen digitalen Kompetenzen den Zugang zur digitalen Welt ermöglichen. „Ich digital“ bietet deutschlandweit kostenfreie Kurse und Multiplikator:innen- Trainings. Das modulare Kursprogramm ermöglicht eine schrittweise Erweiterung und Vertiefung der digitalen Fähigkeiten.
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MultimediapreisGAmM fördert Deutschen Multimedia Preis mb21

Junge Medienmacher:innen bis 25 Jahre können sich bis 5. August mit ihren digitalen Projekten am bundesweiten Kreativwettbewerb des Deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrums KJF beteiligen. Es winken Geldpreise im Gesamtwert von 11.000 Euro. Unter dem Motto „ICare!“ steht die mentale und physische Gesundheit junger Menschen im Fokus.
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Tool des Monats

ArgumentationswippeArgumentationswippe

Die Argumentationswippe ist ein praktisches Tool zum Sammeln und Bewerten von Argumenten zu einem Thema. Unterschiedliche Prioritäten und Sichtweisen lassen sich damit in (utilitaristischen) Diskussionsrunden anschaulich visualisieren. Lernende können so neben differenzierter Abwägung ihre persönlichen Wertmaßstäbe reflektieren.
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Fundstücke

EuroparatEuropa-Rat: Europäischer Rat oder Rat der Europäischen Union?

Hand aufs Herz: Kennen Sie die Unterschiede zwischen den beiden Institutionen? Die Website erklärt in kurzen Informationshäppchen deren jeweilige Aufgaben und Arbeitsweisen. Und nebenbei gibt es auch noch sämtliche Berichte, Infografiken und Recherchemöglichkeiten in der Bibliothek des Europäischen Rats.

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ZufallsablenkungZufallsablenkung

Machen Sie öfter mal Pause vom hochkonzentrierten Bildschirmarbeiten. Das eBildungslabor von Nele Hirsch offeriert Ihnen eine kleine Energiedusche. Lassen Sie sich bewusst alle 15 bis 40 Minuten für eine Minute mit Vogelgezwitscher, Grillenzirpen oder Blätterrauschen von Ihrer Arbeit ablenken. Herrlich erholsam, finden wir.
Hier geht’s zur Pause …

VögelAblenkung, die Zweite

Wenn nichts mehr geht im Kopf, hilft Aufstehen, ein bisschen Bewegung und ein Blick aus dem Fenster. Aber wenn auch da nichts los ist, helfen vielleicht ein paar Minuten mit diesen seltsamen schwarzen und weißen Vögeln, die auf dem Bildschirm herumhüpfen. Der Quellcode des hübschen Open-Source-Experiments ist auf GitHub verfügbar.
Zu den seltsamen Vögeln …

Werbemelder:inWerbemelder:in

Obwohl es eine gesetzliche Handhabe gegen sexistische Werbung gibt,arbeiten immer noch viele Anbieter nach dem Motto „sex sells“. Die feministische Organisation Pinkstinks hat eine Website eingerichtet, auf der sexistische Werbung gemeldet werden kann. Neben sexistisch gibt es auch die Kategorien Stereotyp und Grauzone.
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Bildnachweise
Editorial: Angelika Kamlage | Themen und Termine: Jan Zappner / re:publica | Christian Klenk | Medienanstalt RLP | Akademie Remscheid | Filmtipp: Screenshot aus „Nothing to Hide“ © Deepdocs | mekomat: Christliches Jugendwerk Deutschlands CJD Hamburg | Zertifikatskurs: Olia Danilevich – Pexels | Bettina Berres und mepps21 | Kooperationspartner: Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) | Stiftung Digitale Chancen | Medienkulturzentrum Dresden e.V. | Tool des Monats: Georg Wicke-Arndt | Fundstücke: © European Union / Kaustav auf Flickr / Linus / Loek Vugs I Pinkstinks Germany e.V.

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