Für die meisten Kinder, Jugendliche und Erwachsene gehören digitale wie analoge Spiele fest zum Alltag. Sie können außerdem eine wichtige Rolle bei der Weltaneignung, dem Experimentieren, der Entfaltung und dem Erwerb von Erfahrungen einnehmen. Gleichzeitig gibt es natürlich auch kritische Aspekte wie Spielsucht bzw. der Gaming Disorder sowie die Instrumentalisierung von Spiel. Und auch in medienpädagogischen Praxisprojekten profitieren Anleitende von allen Formen des Spiels. Spiel- und Medienpädagogik zeigen entsprechend große Schnittmengen auf. Daher scheint es nötig und angemessen, das (pädagogische) Potenzial von analogen und digitalen Spielvarianten (weiter) auszuloten. „Lasst uns spielen! Medienpädagogik und Spielkulturen“ lautet daher der Titel des 58. Bandes der Schriftenreihe „Schriften zur Medienpädagogik“ der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur in der Bundesrepublik Deutschland (GMK) e.V.
Dieser Band wird im Herbst 2022 im kopaed-Verlag erscheinen und präsentiert die Vielfalt und gelungene Ansätze, mit der sich die Medienpädagogik dem digitalen Spiel annähert. Die Beiträge zeigen aber auch notwendige Impulse zu einem reflektierten Umgang mit der spannungsgeladenen Entwicklung digitaler Spielwelten auf. Damit werden aus unterschiedlichen Blickwinkeln wichtige Anstöße gegeben, die es weiterzudenken, zu entwickeln und auszubauen gilt. Konkret wird es unter anderem um Gamification gehen, um Gamedesign und Nachhaltigkeit sowie um (geschlechtliche) Diversität. Außerdem werden Barrieren in digitalen Spielen ausgelotet sowie deren Einsatz in Bildungskontexten kritisch hinterfragt.
Zeitreise in die Geschichte der Spielpädagogik
Der erste Artikel „Spiel als Bildung – Bildung als Spiel. Zur pädagogischen Bedeutung des Spiels“ von Ulrich Heimlich ist bereits vorab online unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-SA 4.0 verfügbar. Hier unternimmt der Autor eine Zeitreise in die Geschichte der Spielpädagogik (Blick zurück). Die Reise beginnt im antiken Griechenland und geht über eine norditalienische Renaissancestadt in den Thüringer Wald. Dabei wird deutlich, dass Spielpädagogik und Pädagogik insgesamt eng verbunden sind und somit Spiel und Bildung miteinander zusammenhängen. Die Zukunftsperspektive besteht in der Weiterentwicklung der gesellschaftlichen Teilhabe (Inklusion) durch das Spiel (Blick nach vorn).
Alle weiteren Beiträge des Bandes „Lasst uns spielen – Medienpädagogik und Spielkulturen“ werden sukzessive und kostenlos unter der freien Lizenz auf www.gmk-net.de/publikationen/artikel/ zur Verfügung gestellt.
Quelle: Pressemitteilung GMK vom 15.09.2022
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