Sinnvolle Orientierung für den Nutzer notwendig

Mann mit aufgerissenen Augen vor Bildschirm (Symbolbild für das Thema Jugendmedienschutz)
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Einheitliche Regelungen im Jugendmedienschutz und verstärkte Bildungsangebote gefordert

Für einheitliche Regelungen im Jugendmedienschutz hat sich die Publizistische Kommission der Deutschen Bischofskonferenz auf ihrer jüngsten Sitzung ausgesprochen. Sie informierte sich über die Lage der gesetzlichen Initiativen zu einer Neuordnung des Jugendmedienschutzes im digitalen Zeitalter.

Der Vorsitzende der Publizistischen Kommission, Bischof Dr. Gebhard Fürst (Rottenburg-Stuttgart), betonte, dass die Kommission es grundsätzlich begrüßt, dass nach einer Phase des Schweigens Bund und Länder den festen Willen bekundet haben, auch angesichts der Schwierigkeiten im Zeitalter digitaler Verbreitung nicht zu kapitulieren. Vielmehr haben Bund und Länder deutlich gemacht, dass sie weiterhin den Anspruch verfolgen, gesetzliche Regelungen für entwicklungsbeeinträchtigende bzw. jugendgefährdende Angebote auch im Internet umzusetzen.

Die Publizistische Kommission ist allgemein der Auffassung, dass die Vorschläge, die jetzt mit dem Entwurf der 18. Novelle zum Jugendmedienschutzstaatsvertrag und dem Diskussionspapier des Bundes vorlägen, noch nicht genügend ausdiskutiert seien. Bischof Fürst hofft, dass die Probleme, die sich aus der geteilten Zuständigkeit für Trägermedien (Bund) und Telemedien (Länder) ergeben, überwunden werden können: „Es kommt am Ende darauf an, dass die Nutzer sich darauf verlassen können, dass gleiche Inhalte im Online- und Offline-Bereich nach vergleichbaren Kriterien und Verfahren altersmäßig eingestuft werden. Nur so kann es eine sinnvolle Orientierung für den Nutzer geben.“

Der Mainzer Medienpädagoge Prof. Andreas Büsch, Leiter der Clearingstelle Medienkompetenz der Deutschen Bischofskonferenz, machte darauf aufmerksam, dass gesetzliche Regelungen nur eine begrenzte Schutzwirkung entfalten könnten. Deshalb sei es notwendig, auf eine verstärkte Bildungsinitiative zu setzen. Er forderte eine Weiterentwicklung des erzieherischen Jugendmedienschutzes, was eine Einbeziehung der pädagogischen Akteure sowie eine positive Sicht auf den Medienumgang junger Menschen einschließt. Dies fand in der Publizistischen Kommission einhellige Unterstützung.

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