Digital 2020: Die Attraktion des Extremen

Gesicht eines wütenden und eines freundlichen jungen Mannes übereinandergelegt; Symbolbild für die Tagung Digital 2020
Bild: Khosrork

„Die Attraktion des Extremen. Radikalisierungsprävention im Netz“:
Fachtagung am 16. und 17. Mai 2019 in Fulda

Kleine Gruppierungen können in sozialen Netzwerken eine große Wirkung entfalten. Dies kommt extremistischen Gruppen zugute. Sie versorgen Jugendliche und Erwachsene in ihrem digitalen Alltag mit Falschinformationen, konfrontieren sie mit Hate Speech sowie religiös motivierten und extremistischen Inhalten und versuchen damit Anhänger für ihre Ideologie zu gewinnen. Das beschleunigte Löschen von Inhalten ist sicherlich eine mögliche Antwort, aber keine nachhaltige Lösung des Problems. Nicht nur Jugendhilfe, Polizei, Schule und Sozialarbeit stehen aktuell vor einer komplexen Herausforderung, sondern auch Medienpädagogik und politische Bildung.

Doch welche Rolle spielt das Internet bei Radikalisierungsprozessen tatsächlich? Ist es wirklich ursächlich für Radikalisierung oder doch eher ein Katalysator oder Verstärker? Gibt es Radikalisierung allein über das Internet?

Und was sind geeignete Gegen-Strategien? Wie können sich demokratische Gesellschaften am besten gegen die Kommunikation extremistischer und antidemokratischer Gruppen wehren? Was sind mögliche Präventionsansätze, welches sind die besten Methoden?

In unserer Tagungsreihe Digital 2020 wollen wir uns diesen Fragestellungen widmen und gemeinsam mit Wissenschaftler/-innen und Praktiker/-innen eine Analyse vornehmen, welche Rolle die sozialen Medien bei der Verbreitung von radikalen und extremistischen Botschaften übernehmen, wer die Akteure dort sind und welche Strategien sie verfolgen. In einem weiteren Schritt werden Präventionsmaßnahmen im Netz betrachtet sowie hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und ihrer Eignung auch für die politische Bildung und die Medienbildung hinterfragt. In einem Praxisteil können einzelne Präventionsmaßnahmen unmittelbar kennengelernt und erprobt werden. Anschließend diskutieren wir, wie diese Fragestellungen  in Präventionsmaßnahmen der politischen Bildung und der Medienbildung in Zukunft behandelt werden sollen.

Zu diesem fachlichen Austausch laden wir Sie herzlich in das Bonifatiushaus in Fulda ein.

Joachim Becker
Direktor der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien

Prof. Andreas Büsch
Leiter der Clearingstelle Medienkompetenz der Deutschen Bischofskonferenz an der KH Mainz

Gunter Geiger
Direktor des Bonifatiushauses Fulda

Dr. Karl Weber
Geschäftsführer des AKSB – Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke in der Bundesrepublik Deutschland e. V.

Programm der Tagung

Donnerstag, 16. Mai 2019

bis 12:00 Uhr Anreise
12:30 Uhr Mittagessen
13:30 Uhr Begrüßung und Einführung
Gunter Geiger, Bonifatiushaus
13:40 Uhr Fake News, Hate Speech und Extremismus im Netz – wir können viel tun!
Joachim Becker
14:00 Uhr Die Rolle des Internets und sozialer Medien für Radikalisierung und Deradikalisierung

Impuls 1: Fokus Islamismus/Salafismus
Dr. Marwan Abou-Taam, Islam- und Politikwissenschaftler, Mitarbeiter am Landeskriminalamt (LKA) Rheinland-Pfalz mit den Schwerpunkten islamistischer Extremismus, Salafismus/Jihadismus und innere Sicherheit, Lehrbeauftragter an der University of Applied Sciences (MUAS) in Münster

Impuls 2: Fokus Rechtsextremismus
Julian Ernst, Erziehungswissenschaftler, Interkulturelle Bildungsforschung, Universität Köln

Anschließende Podiumsdiskussion
Moderation: Dr. Andrea Keller, AKSB-Projektreferentin „Religionssensible politische Bildung“

15:15 Uhr Kaffeepause
15:45 Uhr Rassismus- und Extremismusprävention im Internet

Impuls 1: Politische Bildung und Prävention im Netz
Jawaneh Golesorkh, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Ufuq e. V., Bund-Länder-Projekt „Bildmachen – Politische Bildung und Medienpädagogik zur Prävention religiös-extremistischer Ansprachen in Sozialen Medien“ und Projekt „Alternativen aufzeigen“

Impuls 2: Gegenstrategien von jugendschutz.net
Nava Zarabian, Fachreferentin für Islamismus bei www.jugendschutz.net

Anschließende Podiumsdiskussion
Moderation: Markus Schuck, Referent für politische Bildung der AKSB

17:00 Uhr Pause
17:15 Uhr
Wie Computerspiele die Gesellschaft reflektieren
Kommunikation in den Chaträumen virtueller Welten – sichere Treffpunkte für Extremisten?
Prof. Dr. Linda Breitlauch; Fachrichtungsleitung Intermedia Design, Lehrgebiet Intermedia Games

Anschließende Podiumsdiskussion
Moderation: Gunter Geiger

18:30 Uhr Abendessen
20:00 Uhr
Akademieabend:
Emotion versus Diskussion: Wie digitale Medien die Kommunikation bestimmen
mit Dr. Jürgen Rink, Chefredakteur c’t Magazin für Computertechnik

Die Emotionalisierung von Kommunikation in sozialen Medien hat weitreichende Auswirkungen auf Politik und Gesellschaft. Handlungsbedarf besteht, doch von wem und wie, ist unklar. Mit vielen Beispielen wird Dr. Jürgen Rink die Dimension dieses Spannungsfeldes aufzeigen und einen Ausblick darauf geben, was uns noch bevorstehen könnte. Welche Rolle spielen Journalisten und Qualitätsmedien dabei?Moderation: Dr. Karl Weber

Freitag, 17. Mai 2019

08:00 Uhr Frühstück
09:00 Uhr
Praxisteil I

Workshop „X-Games“: Spiel zur Extremismus- und Radikalismusprävention
mit Claudia Nowakowski, Referentin Katholische Akademie Bistum Dresden-Meißen und Dr. Mathias Piwko, Referent am IBZ St. Marienthal

Workshop zum Projekt „MEET: Media Education for Equity and Tolerance“ und dem dort erarbeiteten „Toolkit“
mit N.N., Projekt „MEET“, Kai Stenull, Bildungsreferent am Heinrich Pesch Haus, Ludwigshafen

Workshop „Religionssensible politische Bildungsarbeit – medien-praktisch!“
mit Prof. Andreas Büsch, Jeanine Wein, Clearingstelle Medienkompetenz der Deutschen Bischofskonferenz

Workshop zur App „Diskutier mit mir“
mit Ulrich Berger, Referent für Organisation und Strategie von „Diskutiert Mit Mir. Demokratieförderung durch digitalen Dialog“, Thorsten Gonska und Jonas Kühn, Referenten der Akademie Klausenhof

10:00 Uhr Kaffeepause
10:30 Uhr Praxisteil II (Fortsetzung der Workshops)
11:30 Uhr
Präsentation der Arbeitsergebnisse/Erfahrungen
Moderation: Markus Schuck
12:00 Uhr Resümee und Verabschiedung
Prof. Andreas Büsch, Dr. Karl Weber
12:30 Uhr Mittagessen

Das gesamte Programm und alle weiteren Informationen zur Tagung finden Sie in Kürze auch als Flyer zum Download.

Veranstaltungsort
Bonifatiushaus, Haus der Weiterbildung der Diözese Fulda
Neuenberger Straße 3–5, 36041 Fulda, Telefon (0661) 8398-0, Telefax (0661) 8398-136
info@bonifatiushaus.de, www.bonifatiushaus.de

Tagungsleitung
Sandra Bischoff, Prof. Andreas Büsch, Gunter Geiger, Markus Schuck, Dr. Karl Weber.

Tagungsbeitrag
Der Tagungsbeitrag für die gesamte Tagung beträgt 75 Euro. Darin enthalten sind eine Übernachtung im Einzelzimmer, Vollverpflegung sowie alle sonstigen Tagungskosten. Tagungsbesuchende ohne Übernachtung zahlen 40 Euro. Studierende, Arbeitslose, Empfänger von Grundsicherung, Freiwilligendienstleistende sowie Auszubildende zahlen nur 50 % des Tagungsbeitrags.

Anmeldungen sind möglich bis zum 06. Mai 2019 online unter folgendem Anmeldelink.

Nähere Informationen zu den Kooperationspartnern

Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke in der Bundesrepublik Deutschland (AKSB)
Heilsbachstr. 6, 53123 Bonn, Tel. (0228) 28929-30, Fax (0228) 28929-57
Mail: info@aksb.de Web: www.aksb.de

Bonifatiushaus Haus der Weiterbildung der Diözese Fulda
Neuenberger Straße 3-5, 36041 Fulda, Tel. (0661) 8398-0, Fax (0661) 8398-136
Mail: info@bonifatiushaus.de  Web: www.bonifatiushaus.de

Clearingstelle Medienkompetenz der Deutschen Bischofskonferenz an der KH Mainz
Saarstr. 3, 55122 Mainz, Tel. (06131) 28944-555, Fax Tel. (06131) 28944-8555
Mail: clearingstelle@kh-mz.de  Web: medienkompetenz.katholisch.de

LPR Hessen – Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien
Wilhelmshöher Allee 262, 34131 Kassel, Tel. (0561) 93586-0, Fax (0561) 93586-30
Mail: lpr@lpr-hessen.de  Web: www.lpr-hessen.de

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