Liebe Leserinnen und Leser,
unbestreitbar hat die Corona-Pandemie zu einem so vorher nicht absehbaren Digitalisierungsschub geführt. In so vorher nicht gekanntem Maß wurden digitale Tools und Plattformen nachgefragt, um die Beschränkungen des öffentlichen Lebens, des gemeinsamen Lernens und Arbeitens sowie des privaten Austauschs so gut wie möglich zu umgehen.
Dabei zeigte sich zwangsläufig, wer persönlich oder institutionell zumindest halbwegs gut auf das Thema Digitalisierung vorbereitet und entsprechend aufgestellt war. An vielen Stellen ist in den letzten Wochen mit hohem Einsatz erstaunliches bewegt und geleistet worden. An vielen Stellen sind aber auch nach wie vor die Defizite offensichtlich – und natürlich ist eine Videokonferenz kein gleichwertiger Ersatz, weder für den Austausch im Klassenraum oder Seminar, noch für den Gottesdienst oder den gemütlichen Feierabend.
Es zeigte sich bei aller erfreulichen Entwicklung in puncto Digitalisierung aber leider auch, welche ungute Dynamik soziale Netzwerke entwickeln können, wenn sie zum Verbreiten von Desinformation bzw. Fake News, Verschwörungstheorien und unqualifizierten Angriffen gegen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Politikerinnen und Politiker genutzt werden.
In Abwandlung eines alten Werbespruchs könnte ich formulieren: „Medienpädagogik – nie war sie so wertvoll wie heute!“ Denn die Problemlagen – Defizite in der digitalen Didaktik einerseits, interessengeleitete und wenig hilfreiche Kommunikationsbeiträge andererseits und weiterhin viel Digitalisierungsskepsis allenthalben – zeigen überdeutlich, dass es mit der Installation bzw. dem Zurverfügungstellen von digitalen Tools, Infrastruktur und Geräten nicht getan ist. Die bleibende Aufgabe heißt Bildung für einen sinnvollen Umgang mit den Herausforderungen und Chancen der Digitalität! Daran wird auch die weitergehende Lockerung und schrittweise Rückkehr zur Normalität in Bildungseinrichtungen nichts ändern.
Gerne unterstützen wir Sie auch weiterhin bei ihrem Beitrag dazu!
Beste Grüße – und bleiben Sie gesund!
Herzliche Grüße
Prof. Andreas Büsch
Leiter der Clearingstelle Medienkompetenz
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Tagungen und Termine
3. Ökumenischer Kirchentag 12. – 16. Mai 2021 in Frankfurt
Im kommenden Jahr findet nach Berlin 2003 und München 2010 der dritte Ökumenische Kirchentag statt. Wir freuen uns zum einen über die Berufung von Prof. Büsch in die Vorbereitungsgruppe für das Forum digitale Gesellschaft und haben zum anderen attraktive inhaltliche Angebote vorbereitet, über die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung.
Mehr erfahren … [Edit 07.01.2022: Link entfernt, da Informationen nicht mehr verfügbar]
Filmtipp
„So wie du mich willst“
Literaturdozentin Claire wird von ihrem jüngeren Liebhaber Ludo schlecht behandelt. Im Internet kreiert sie ein viel jüngeres Profil, bestückt es auch mit einem entsprechenden Foto. Als Clara beginnt sie einen Chat mit Ludos 24-jährigem Freund Alex. Es wird eine intensive, virtuelle Affäre daraus. Für Claire beginnen die Grenzen von Realität und Illusion zu verschwimmen…
Mekomat
Kosmos Youtube
Die Video-Plattform YouTube ist laut JIM-Studie 2018 (S. 35) das mit Abstand beliebteste Internetangebot bei Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren – und das nicht ohne Grund.
Die Plattform deckt ein breites Spektrum an Inhalten ab, welche von Musik über Lifestyle und Lehrvideos bis hin zu Gaming reichen.
Zertifikatskurs #mepps
#mepps – aktuelle Informationen
Sie haben Interesse und suchen nach einer fundierten medienpädagogischen Aus- bzw. Fortbildung? Der siebte Durchgang unseres Zertifikatskurses Medienpädagogische Praxis – kurz #mepps – steht vor der Tür! Bewerbungen werden bis zum 30. Juli unter t1p.de/bewerbung-mepps entgegengenommen.
Kooperationspartner
Dickpics, Pornosticker & Co – sexuelle Belästigung im netz
Für viele Mädchen und Frauen ist dieses Thema in Zeiten von Instagram, Snapchat und Co ein ungewollter Begleiter geworden. Durch die Sondersendung „Männerwelten“ am 13. Mai von Joko und Klaas wurde eine massive Welle des Protests gegen diese Art der Kommunikation erhoben. Gerade deswegen müssen Kinder und Jugendliche Sensibilisierung erfahren.
So verändert Corona die Mediennutzung
Durch die Corona-Krise und die Umstellung des alltäglichen Lebens auf digitalen Unterricht, Videokonferenzen und Online Games, verändert sich gerade auch bei den Jüngsten der Umgang mit digitalen Medien. Diese Veränderung spiegelt sich vor allem in der Anwendungsdauer wider. Dies sollte bei den Eltern ein Umdenken in der Nutzungszeit anstoßen.
Online Einstieg für SeniorInnen
Während der Umstieg in der Corona-Zeit für die jüngere Generation problemlos wirkt, haben gerade die älteren Generationen oft Schwierigkeiten im Umgang mit den verschiedenen Technologien und ihrem Einsatz. KommmiT bietet hier 12 verschiedene Lerneinheiten für SeniorInnen und Ihre Begleiter von der Einführung in die digitale Welt!
Fundstücke des Monats
Videokonferenzkarten helfen non-verbal
Videokonferenzen sind derzeit hoch im Kurs. Wie kann man die Kommunikation dabei verbessern und wie können Moderator*innen den Überblick behalten? Acht Symbolgrafiken zu Videokonferenz-Situationen, entwickelt von der Medienanstalt Rheinland-Pfalz, die helfen sich non-verbal und klar verständlich zu äußern.
Fake-News hießen früher Desinformation
… aber das war nicht unsere Absicht: aufmerksame Leserinnen und Leser wiesen uns auf einen nicht funktionierenden Link im letzten Newsletter hin. Tatsächlich hat die Landesanstalt für Medien NRW (LfM) nachträglich den Link korrigiert – anscheinend just an dem Tag, an dem wir den Newsletter versandt haben. Hier nun der korrekte Link zur Broschüre „Desinformation“:
Bildnachweise (von oben nach unten): Sascha Draheim | ÖKT | KFW | Klicksafe | Ulrich Tausend | Caleb Woods – unsplash.com | Camilo Jimenez – unsplash.com | Georg Arthur Pflueger – unsplash.com | Dylan Ferreira – unsplash.com | LfM
Edit 05.11.21: Link zu Videokonferenzkarten aktualisiert