Sie sind Vorbild für viele und in Marketing-Abteilungen derzeit ein großes Thema: Influencer. Aber was genau sind eigentlich Influencer und welche Wirkung haben sie auf Kanälen wie Instagram, YouTube und Facebook? Wie weit geht ihr Einfluss und wie funktioniert er genau? Klicksafe.de setzt zum diesjährigen Safer Internet Day #sid20 den Schwerpunkt auf das Thema „Idole im Netz. Influencer & Meinungsmacht“.
Doch wo es Vorteile gibt, gibt es meistens eben auch Nachteile. Und im Falle des Influencer-Daseins sind diese zum Teil schwerwiegend. Denn was bedeutet es eigentlich, hauptberuflich InfluencerIn zu sein? Es bedeutet ständig online präsent zu sein und damit einhergeht oftmals auch eine immer mehr schwindende Privatsphäre. Schließlich gilt es, die eigene Marke glaubwürdig aufzubauen und weiterzuentwickeln. Und die erzielte Reichweite in sozialen Medien will gepflegt sein. Daher lastet auf vielen Influencern ein enormer Erfolgsdruck, der Folgen wie Depressionen oder gar Burnout nach sich zieht. Vermutlich machen die wenigsten (jüngeren) Menschen, die Influencer werden wollen, sich diese Konsequenzen klar: bin ich wirklich bereit mein Leben als Beruf quasi rund um die Uhr zu inszenieren?
Influencer sind Personen, die in sozialen Medien kommunizieren und dabei hohe Reichweiten erzielen. Wer als Influencer arbeiten will, muss mindestens 10.000 Follower nachweisen können. Laut dem ARD-Forschungsdienst sprechen ein Drittel der Deutschen sogar erst ab 50.000 Follower von einem Influencer bzw. einer Influencerin (MediaPerspektiven 09/2018, S. 451). Die Themen, über die sie in ihren Profilen und auf ihren Kanälen ansprechen, reichen von Mode und Beauty über Ernährung/ Fitness und Gaming bis hin zu Lifestyle-Fragen. Dabei ist für viele Influencer die Onlinepräsenz auch eine hauptberufliche Tätigkeit.
Die Bezahlung bei Influencering findet aufgrund von werbenden Inhalten (z.B. Produktplatzierungen) statt. Deren Höhe richtet sich dabei nach der Reichweite der InfluencerInnen. Bei einer Reichweite von ca. 40.000 Follower, erhält der/die InfluencerIn zwischen 250 und 400 Euro. Wer 4,5 Millionen Follower hat, kann Tageshonorare von 5.000 Euro verlangen. Solche Zahlen machen den Berufswunsch InfluencerIn für viele junge Menschen attraktiv. Und wer in sozialen Medien hohe Reichweiten besitzt, ist auch für die restliche Medienwelt von Interesse.
Zwischen Glaubwürdigkeit und Inszenierung
Auch für die Follower besteht ein gewisses Risiko, Influencern zu vertrauen. Denn woher kann ich mir als Zuschauer sicher sein, dass der bzw. die InfluencerIn wirklich hinter dem Produkt steht, für das gerade geworben wird, und es nicht einfach nur des Geldes wegen tut? Welche Informationen bekomme ich über die tatsächlichen Produktionsbedingungen der angepriesenen Ware? Entspricht die Vorgehensweise meinen persönlichen Werten und Normen? Zwar ist die persönliche Glaubwürdigkeit von Influencern ihr größtes Kapital, aber es handelt sich ja gerade nicht um private Personen, die man gut kennt. Oftmals trügt der Schein und der schmale Grat zwischen Realität und perfekter Inszenierung verschwimmt. So werden Bilder vor der Veröffentlichung zum Teil zwischen ein und drei Stunden bearbeitet. Und gerade diese Inszenierung sorgt dafür, dass innerhalb der Gesellschaft ein Bild der Perfektion entsteht, dass viele glauben erreichen zu müssen, das aber letztlich völlig unrealistisch ist.
Damit ist der Bezug zum Thema Internetsicherheit deutlich: Bevor man InfluencerInnen Vertrauen und auch Glauben schenkt, sollte man sich im Vorfeld, sowohl über die Person, als auch über die Produkte informieren, für welche geworben wird. Informationen aus verschiedenen Quellen über Person und dargestellte Produkte bzw. Themen sind immer eine gute Idee. Und bitte nicht versuchen, dem Ideal einer Influencerin oder eines Influencers zu entsprechen. Jeder Mensch ist auf seine ganz eigene Art und Weise anders und das ist auch gut so!
Der Safer Internet Day ist eine Initiative der Europäischen Kommission und steht unter dem Motto „Together for a better internet“. Wie jedes Jahr Anfang Februar finden auch 2020 wieder weltweit Veranstaltungen und Aktionen rund um das Thema Internetsicherheit statt. Der Aktionstag zur Internetsicherheit wird mittlerweile in rund 150 Ländern begangen. In Deutschland koordiniert die EU-Initiative klicksafe.de die Aktivitäten rund um den Aktionstag.
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