Acht Monate lang hatten sich die „Meppsler“ in Präsenz- und Online-Phasen mit einer großen Bandbreite an Themen und Fragestellungen der Medienpädagogik beschäftigt. Während in der ersten Präsenzphase die Auseinandersetzung mit medienpädagogisch relevanter Theorie im Vordergrund stand, lag der Fokus der zweiten Präsenzphase auf der praktischen Medienarbeit. In der dazwischenliegenden Online-Phase wurde die Studienlage in den Blick genommen und diskutiert. Einige Diskussionsstränge zogen sich wie rote Fäden durch den Zertifikatskurs: Welche Werte sind für ein verantwortliches Handeln mit und in Medien wichtig? Wie müssen Angebote gestaltet sein um die jeweilige Zielgruppe zu erreichen? Welchen Stellenwert hat die Medienkompetenzvermittlung in unserer Gesellschaft?
Letztere Frage griff auch die Festrednerin des Abends, Kathrin Demmler, auf: „Medienpädagogik ist genauso wenig überflüssig wie Sportvereine. Aber ständig nur vor den Gefahren digitaler Medien zu warnen, nimmt nicht die Faszination dieser! Deshalb müssen wir Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene dazu befähigen, mit Medien umzugehen und sich zu beteiligen. Und dazu brauchen sie medienpädagogische Fachkräfte an ihrer Seite.“ Die Direktorin des JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis betonte insbesondere die Relevanz aktiver Medienarbeit: „Sehen und erfahren müssen wir ins Zentrum unserer Arbeit stellen.“
Damit fand sie großen Anklang bei den Teilnehmern. Schließlich waren das Herzstück der Fortbildung die Praxisprojekte der Teilnehmer. Die Vielfalt ihrer Arbeitsfelder spiegelt sich in den medienpädagogischen Projekten wider. So initiierte ein Lehrer ein Peer-to-Peer-Projekt: Schüler der Jahrgangsstufe 9 wurden zu WhatsApp-Scouts ausgebildet und gestalteten Unterrichtseinheiten zu diesem Thema für die 5. Klassen. In dem Projekt einer Kulturwissenschaftlerin konnten Flüchtlingskinder und ihre ehrenamtlichen HelferInnen Film-Apps kennenlernen und diese zur Dokumentation gemeinsamer Tätigkeiten einsetzen. Ein anderes Projekt richtete sich an ältere Menschen, mit dem Ziel sie im Umgang mit Smartphones sicherer zu machen. Doch nicht nur Endverbraucher, sondern auch Multiplikatoren wurden in den Blick genommen: Ein weiterer Lehrer bot eine Fortbildung zum Einsatz digitaler Tools im Religionsunterricht an.
Besonders lobten die Kursabsolventen die hochkarätigen Referenten. So hätten sie einen sehr detaillierten und breitgefächerten Einblick in die Welt der Medienpädagogik erhalten. Zwar fühlten sie sich jetzt, am Ende des Zertifikatskurses, noch lange nicht als fertige Medienpädagogen, aber sie seien Teil eines Netzwerkes geworden, das zu einer weiteren Auseinandersetzung mit relevanten Fragen anregt.
Veranstalter dieses Kurses sind die Clearingstelle Medienkompetenz der Deutschen Bischofskonferenz und das Katholisch Soziale Institut der Erzdiözese Köln in Kooperation mit der Deutschen Bischofskonferenz – Referat Medienkompetenz, dem Caritasverband für das Bistum Essen, dem JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis, der MDG Medien-Dienstleistung GmbH und der Bundeszentrale für politische Bildung. Im Herbst dieses Jahres startet der Kurs zum dritten Mal. Bewerbungen sind hierfür noch bis zum 1.8.2015 unter http://bit.ly/fb_mepps möglich.