Medienwelten

Lebenswelten sind Medienwelten. Wir appen Freunden, wenn wir eine Prüfung bestanden haben oder befördert wurden, schreiben (digitale) Weihnachtskarten an KooperationspartnerInnen oder streamen die verpasste Lieblingssendung in der Mediathek des ausstrahlenden Senders. Ob nun das Smartphone, die (digitale) Post oder das Fernsehen – unser Alltag ist mit Medien durchsetzt.

Unser Leben wird wesentlich dadurch bestimmt, welche Medien wir wann, wo und wie verwenden. Dadurch nehmen Medien die Stellung von Sozialisationsinstanzen ein, die unsere Empfindungen, unser Denken und unsere Weltsicht entscheidend mitprägen. Und umgekehrt wird unsere Mediennutzung geprägt durch viele Aspekte unserer Lebenswelt, z.B. welcher Kultur und welchem Milieu wir uns zugehörig fühlen oder welche sozioökonomischen Präferenzen und Möglichkeiten wir haben.

Gleichzeitig lässt sich gesamtgesellschaftlich der Trend zur Mediatisierung von Lebenswelten beobachten. Das heißt, dass Medien – in Bezug auf das Arbeits- und Sozialleben, eine steigende gesellschaftliche Relevanz zukommt. Digitale Zugangschancen, Selbstbestimmung und Partizipation sind zentrale Themen einer mediatisierten Gesellschaft. Diese und weitere Folgen des technologischen Wandels verlangen nach Bewertung, der wir uns, wenn wir uns christlichen Grundwerten verpflichten, auch durch Medienverzicht nicht entziehen können und dürfen. Da Medien somit in vielen Lebensbereichen präsent sind, liegt es nahe, sie als Lebenswelten zu begreifen.

Bild: (c) vege

Dieses Verständnis eröffnet Zugangsmöglichkeiten zu unterschiedlichen Medienwelten: Da es nahezu unmöglich ist, die Vielfalt der Medien in ihrer Gesamtheit zu überblicken und einzuschätzen, kann ohne weiteres nach der lebensweltlichen Relevanz eines bestimmten Mediums für eine bestimmte Zielgruppe gefragt werden. Warum etwa entscheidet sich ein Jugendlicher dafür, zum Smartphone zu greifen und Freunden von seiner neuen Beziehung im Messenger zu berichten? Weshalb fällt es einem hochbetagten Menschen möglicherweise schwer, ein Tablet zu bedienen? Neben diesen zielgruppenorientierten Fragen können durch die thematische Annäherung an die Lebens- und Medienwelten neue Erkenntnisse gezogen werden, die ein Verstehen der Bedeutung von Medien im Alltag ermöglichen.

Medienbildung konkret

Die Clearingstelle Medienkompetenz schafft, auf Grundlage des katholischen Verständnisses von Medienkompetenz, sowohl einen lebenschronologischen, als auch einen thematischen Zugang zu verschiedenen Medienwelten. Unter den Rubriken Kinder & Medien, Jugend & Medien, Familie & Medien und Silver Surfer finden Sie die Medienwelten entlang des Lebenslaufs. Thematische Beiträge sind unter Medienkompetenz, Kirche und Medien, Medienstellen, Kooperationspartner, Büchereiarbeit und Öffentlichkeitsarbeit aufzufinden.