20 Jahre Internet-ABC: Kinder sicher ins Netz begleiten

🔊 Beitrag vorlesen

Mit einer Feier in den Räumlichkeiten der Bertelsmann-Stiftung beging der Internet-ABC e.V. am 28. September 2023 seinen 20. Geburtstag. Der 2003 von den Landesmedienanstalten gegründete Verein betreibt die interaktive Lernplattform www.internet-abc.de für den sicheren Einstieg von Kindern ins Internet. Die Projektplattform bietet Kindern von 5 bis 12 Jahren einen geschützten Raum, um die Basiskompetenzen für einen fairen und selbstbestimmten Umgang mit dem Internet zu erlernen.

In seiner Begrüßung hob Dr. Dirk Zorn, Director Bildung und Next Generation, Bertelsmann Stiftung, hervor, dass die Teilhabe an der Gesellschaft heute vor allem bedeute, digital souverän agieren zu können.

Mechthild Appelhoff, 1. Vorsitzende Internet-ABC e. V., blickte zurück auf die Anfänge des Internet ABC. 2001, als die Landesmedienanstalt NRW mit der Bertelsmann Stiftung und der Heinz-Nixdorf-Stiftung erste Gespräche geführt habe, sei das Netz da gewesen. Kinder hätten es zunehmend für sich entdeckt, dabei aber nur Angebote für Erwachsene nutzen können. Die große Herausforderung war, einen geschützten Raum für Kinder zu entwickeln. So sei es dann 2003 zur Gründung des Internet ABC e. V. in Trägerschaft der 14 Landesmedienanstalten gekommen, dessen Kompass-Logo die zentrale Aufgabe verdeutlicht, Orientierung zu geben.

Sarah Gumz, Referentin Medienbildung und Medienkompetenz der Medienanstalt Hessen, und Susanne von Holten, Bereichsleiterin Bürgermedien, Jugendmedienschutz und  Medienforschung der Medienanstalt Sachsen-Anhalt, stellten die vielfältigen Angebote der Lehrerfortbildungen vor, die sich aus länderspezifischen Programmen mit unterschiedlichen Kooperationspartnern ergeben. Gumz betonte dabei die Entwicklung hin zu spezifischen Angeboten für den Fachunterricht und wies auf die gemeinsam mit der Clearingstelle Medienkompetenz entwickelte Broschüre von Internet-ABC für den Religionsunterricht hin, die in diesem Herbst erscheinen wird.

Internet-ABC bietet Orientierung

In einem ebenso kurzen wie spannenden Überblick zeigte Thomas Rathgeb, Leiter der Abteilung Medienkompetenz, Jugendschutz und Forschung der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK), die Entwicklung im Nutzungsverhalten von Kindern im Laufe der letzten 20 Jahre auf. In diesen enormen Veränderungen hat sich das Angebot des Internet-ABC als Anker und Orientierung bewährt, so Rathgeb.

Vor einer abschließenden Podiumsdiskussion kamen auch Kinder in Videoeinspielern zu Wort und berichteten von ihren – teilweise eben auch problematischen – Erfahrungen online. Befragt nach ihren Wünschen für ein besseres Internet, benannten sie mehr Webseiten für Kinder, kinderfreundliche Suchmaschinen und die Sperrung gefährlicher Seiten. Denn „die Sachen, die für Kinder nix sind, sollte man wegmachen – die sind ja auch für Erwachsene nicht gut“.

Für Eltern bietet das Internet-ABC praktische Hilfestellung bei alltagsnahen Fragen rund um die Medienerziehung zu Hause. Lehrkräfte erhalten kostenfreien Zugang zu Unterrichtsmaterialien (Präsenz/Distanz) und Qualifizierungsangeboten (online/offline). Entsprechend bietet die Website jeweils eigene Bereiche mit Angeboten für Kinder, Eltern und Lehrkräfte. Neben den kindbezogenen Angeboten erhalten auch Eltern und Lehrkräfte entsprechende Materialien zur Förderung der eigenen Medienkompetenz sowie darüber hinaus Unterstützungsangebote zur Begleitung von Kindern bei den ersten Schritten ins Internet. Durch den Fokus auf die Stärkung des Erziehungsdreiecks Elternhaus, Kinder und Schule ist das Angebot tatsächlich einmalig in der Landschaft kindgerechter Internetangebote. Diverse Serviceangebote rund um die eigentliche Website wie z. B. der Medienzeitvertrag, Datenbanken mit Spieletipps und Lernsoftware sowie Eltern-Newsletter runden das Angebot ab.

Träger des Vereins Internet-ABC e. V. sind die 14 Landesmedienanstalten in Deutschland. Zu den Fördermitgliedern des Vereins gehören neben der Clearingstelle Medienkompetenz der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) der Deutsche Kinderschutzbund e. V., die Initiative D21 e. V., die Stiftung Datenschutz sowie die Stiftung Digitale Chancen.