Wir wissen nicht, was morgen wird.
Wir sind keine klugen Leute.
Der Spaten klirrt, und die Sense sirrt,
Wir wissen nicht, was morgen wird.
Wir ackern und pflügen das Heute.
Wir wissen wohl, was gestern war,
Und wir hoffen, es nie zu vergessen.
Wir wissen wohl, was gestern war,
Und wir säen das Brot, und das Brot ist rar,
Und wir hoffen, es auch noch zu essen.
Wir wissen nicht, was morgen wird,
Ob der Kampf unsrer harrt oder Frieden,
Ob hier Sense sirrt oder Säbel klirrt –
Wir wissen nur, dass es Morgen wird,
Wenn wir Schwerter zu Pflügen schmieden.
Mascha Kaléko
Ein Gedicht zum vierten Advent – ganz ohne Weihnachtsstimmung, Schnee oder Heimeligkeit. Aber gerade deswegen ist es nach meinem Empfinden wirklich adventlich: Wir warten und hoffen auf das Kommen des verheißenen Heilands und sind doch mitten in einem Leben und einer Welt, die zutiefst un-heil ist. Angesichts von Kriegen, Krisen und drängenden sozialen wie politischen Fragen bleibt über allem Bemühen die Hoffnung auf einen Frieden, wie nur Gott ihn geben kann. Wie die Welt und unsere Gesellschaft bis dahin aussehen werden, hat mit uns zu tun, wie wir uns vorbereiten und was wir tun, damit es „Morgen“ werden kann.
Im Namen des gesamten Teams der Clearingstelle Medienkompetenz wünsche ich Ihnen von Herzen die Erfahrung der Weihnacht und dass „Friede auf Erden“ (Lk 2,14) werde.