medius 2024: Wissenschaftlicher Nachwuchspreis verliehen

medius Preisverleihung - Symbolbild Bücher
Foto: Patrick Tomasso – unsplash.com

Die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur e.V. (GMK), das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. (DKHW), die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) und die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen e.V. (FSF) haben am Donnerstag, 13. Juni 2024, in Berlin den medius 2024 verliehen. Der Preis ist mit insgesamt 3.000 Euro dotiert und würdigt wissenschaftliche und praxisorientierte Abschlussarbeiten aus dem deutschsprachigen Raum, die sich mit aktuellen, innovativen Aspekten aus dem Medienbereich, der Medienpädagogik oder Themen des Jugendmedienschutzes auseinandersetzen.

Der 1. Preis, dotiert mit 2.000 Euro, ging an Nora Bünger für ihre Masterarbeit „Escape Game Design für Familien zur Förderung der Kommunikation über eine kompetente Smartphonenutzung“. Die Absolventin der Donau-Universität Krems entwickelte auf Grundlage der Methode des Design Thinkings ein Escape Game für Familien. Mit einem qualitativen Forschungsansatz diskutiert die Arbeit in Theorie und Praxis, wie ein solches Spielkonzept gezielt den Dialog zwischen Eltern und Kindern zum Thema Smartphonenutzung fördern kann. (Sketchnote zur Arbeit)

Den mit 1.000 Euro dotierten 2. Preis verlieh die Jury an Clara Therese Hoheisel für ihre Masterarbeit „Kritische Ansätze zu einem ‚Thin Gaze‘. Filmästhetische Elemente zum ‚Othering‘ von übergewichtigen Figuren im zeitgenössischen Kino“, eingereicht an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Die Arbeit entwickelt ein eigenes theoretisches Rahmenwerk, das die filmischen Darstellungs- und Konstruktionsweisen im aktuellen Diskurs über Körpernormen, speziell mit Blick auf Übergewicht, analytisch untersucht. (Sketchnote zur Arbeit)

Eine besondere Anerkennung sprach die Jury für die Masterarbeit „Among Us in Reallife – Kompetenzförderung in der offenen Kinder- und Jugendarbeit durch die Übertragung von digitalen Spielen ins echte Leben“ von Léon Beckmann aus, eingereicht an der Universität Bielefeld. Darin wird im Rahmen eines Praxisprojekts das pädagogische Potenzial eines digitalen Spiels für die Förderung von Kompetenzen, Fähigkeiten und Wissen in Offline-Kontexten wissenschaftlich untersucht. (Sketchnote zur Arbeit)

medius: Theorie-Praxis-Verbindung und Interdisziplinarität

„Die drei mit dem medius 2024 ausgezeichneten Arbeiten zeigen auf wunderbare Weise, wie der Theorie-Praxis-Transfer durch die sinnvolle Verbindung von Medientheorie und -praxis gelingen und zugleich die Bedürfnisse und Lebenslagen von Kindern, Jugendlichen und Familien zielgruppengerecht und handlungsorientiert aufgegriffen und adressiert werden können“, betont Dr. Friederike von Gross, Geschäftsführerin der GMK, anlässlich der Preisverleihung in Berlin.

Der medius ist ein Preis für innovative, wissenschaftliche und praxisorientierte Abschlussarbeiten, die sich mit aktuellen Aspekten aus dem Medienbereich, der (Medien‑)Pädagogik oder Themen des Jugendmedienschutzes beschäftigen. Er wird durch die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF), die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK), die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) und das Deutsche Kinderhilfswerk (DKHW) vergeben.

Neben einer sinnvollen Theorie-Praxis-Verbindung und der Förderung internationaler Perspektiven ist eines der Hauptkriterien für die Auszeichnung stets die Interdisziplinarität.

In unserer inzwischen durch und durch mediatisierten Welt ist es für Fragen der Medienpädagogik und des Jugendmedienschutzes wichtiger denn je, Einflüsse aus anderen Disziplinen aufzugreifen. Neurowissenschaftliche Untersuchungen über Wahrnehmungsprozesse, ethisch-philosophische Überlegungen darüber, was Technik darf und künftig können sollte, oder die soziologische Betrachtung politischen und gesellschaftlichen Handelns in einer vernetzten Welt – Inhalte, die auf den ersten Blick nicht unmittelbar „medienpädagogisch“ erscheinen, haben durchaus Relevanz für die medienpädagogische Praxis. Sie erweitern den Blick auf die Zielgruppe, beeinflussen die Art und Weise, wie Projekte konzipiert und umgesetzt werden und liefern wichtige Erkenntnisse, um Medieninnovationen und -inhalte einzuordnen.

Preis-Ausschreibung für 2025

Vor diesem Hintergrund richtet sich die Ausschreibung des medius ausdrücklich auch an alle fachfremden Disziplinen, die eine Relevanz für Medienpädagogik und Jugendmedienschutz geltend machen können.

Es können Abschlussarbeiten von Universitäten, Fachhochschulen und Hochschulen eingereicht werden, die im Jahr oder im Vorjahr der Ausschreibung abgeschlossen worden sind (i. d. R. Bachelor, Master, Magister, Diplom, Staatsexamen). Vorschlagsberechtigt sind die betreuenden Dozentinnen und Dozenten.

Die Absolventinnen und Absolventen können ihre Arbeit auch selbst einreichen, wenn sie den Nachweis erbringen, dass diese mit „sehr gut“ bewertet worden ist. Eine wiederholte Teilnahme mit derselben Arbeit ist nicht möglich.

Neben den üblichen einzureichenden Unterlagen (siehe Ausschreibung) sollte aufgezeigt werden, inwieweit das Thema bzw. die Erkenntnisse der Abschlussarbeit für Fragen der Medienpädagogik oder des Jugendmedienschutzes relevant und ggf. in der Praxis verwertbar sind. Diese Bezüge können in Form eines Textes, einer Projektskizze, einer Präsentation, eines Videos o.Ä. dargestellt werden.

Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert. Einsendeschluss ist jedes Jahr der 28. bzw. 29. Februar. Eingereicht werden können die Bewerbungen bei der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (Kleine Präsidentenstr. 1, 10178 Berlin), vorzugsweise per Mail an: medius@mabb.de.

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